Von Helsinki nach Dalsbruk - Mittwoch 17. bis Donnerstag 25. Mai 2023
Mit Bahn und Bus nach Dalsbruk ins Strandhotellet
Nach dem ausgiebigen Frühstück packen wir am Mittwochmorgen unsere sieben Sachen. Die deponierten Medikamente wurden vorbildlich bei 3º gelagert und können so in der Kühlbox die Weiterreise antreten. Der Zug von Helsinki nach Salo steht schon eine Stunde zu früh bereit. Wir sitzen in der geräumigen Firstclass im Obergeschoss und werden von einer RE 460 (Schweizerlok von Collani) mit 120 km/h durch die Wälder gezogen.
Der Bus von Salo nach Dalsbruk rast mit maximal Geschwindigkeit über die Hauptstrassen unserem Ziel entgegen.
Es stürmt im Hafen von Taalintehdas (finnischer Name für Dalsbruk). Ein frostiger Wind durchdringt unsere Kleider. Kiko von der D-Marin gibt uns einen Zwischenbericht zum Stand der Arbeiten. Es seien nur noch Kleinigkeiten zu erledigen. Die meisten erst wenn Odin am Freitag eingewassert ist. Allerdings hofft er, dass bis dahin auch noch der fehlende Bugstrahl eingetroffen ist. Nach einer viel zu grossen Pizza im Strandhotellet sinken wir müde ins Bett.
Nur noch Kleinigkeiten zu erledigen?
An Auffahrt ist alles geschlossen. Wir wagen deshalb eine Besichtigung auf der Baustelle. Ganz hinten in der riesigen temperierten Halle steht Odin auf dem fahrbaren Bock. Wir klettern über eine Bockleiter und die ausgefahrene Badeleiter an Deck. Schade. Ursprünglich war unser Boot mit Plastik zugedeckt. Nun ist Innen und Aussen alles schwarz gepudert, weil vor Monaten nach den letzten Arbeiten nicht mehr gedeckt wurde. Erschreckt stellen wir fest, dass noch viele Arbeiten zu erledigen sind. Wir räumen die ersten Kleider in die Hochschränke und beschneiden die neue Unterlage für unsere Matratzen. Nach einem klärenden Anruf beruhigt uns Kristofer und meint, dass die Batterien, der Alternator und einiges Mehr erst beim Einwassern eingebaut werden. Bleibt die Frage der Lieferung des Bow Thrusters (Bugstrahl).
Die Kontrolle bei den Masten zeigt, dass wirklich die meisten Arbeiten erledigt sind. Das Top des Besan wurde repariert und ein dünneres Fall eingezogen. Der Hauptmast ist mit der neuen Antenne 80 cm kürzer. Unsere neue Masthöhe ab Wasserlinie beträgt nun 14.60 m. Wir können nun alle Brücken mit 15.00 m Durchfahrt passieren.
Beim Kaffee sitzen wir auf der Terrasse unseres Hotels und geniessen beim lesen den blauen Himmel und die wärmende Sonne.
Der neue Bugstrahl fehlt
Der neue Bugstrahl ist am Freitag noch nicht eingetroffen. Es wird deshalb nichts mit Einwassern für heute! Mit Kiko checken wir die offene Baustelle. Er verspricht uns bis zum Abend die Innenräume zu reinigen und einige offene Reparaturen zu erledigen. Tatsächlich steht Odin am Abend in der Sonne und wird von fleissigen Putzern bearbeitet.
In der Zwischenzeit erledigen wir einige Pendenzen. Vreni sitzt in der Sonne und strickt. Kiko beschafft neue Lifebelts, weil die Alten mit 10 Jahren nicht mehr geprüft werden dürfen.
Ein Bus voll Proviant
Mit dem Bus von Kiko erledigen wir am Samstag die Einkäufe für die nächsten 4 Monate. 12 Flaschen Wein, 8 Weinsäcke mit je 3 Liter Inhalt, 30 Büchsen Bier und ca. 60 kg Büchsen, Reis, Teigwaren und sonstige Esswaren werden mit Hilfsleinen vier Meter in die Höhe gehisst. Zwischendurch lassen wir uns im nahen Kro mit einem Thaimenu verwöhnen. Den ganzen Tag benötigen wir für das Einkaufen, Transportieren und Bunkern.
Im Steuerhaus des aufgebockten Odin geniessen wir das erste Bier. Schnell ist es Abend. Die Sonne strahlt vom bei blauem Himmel. Unter den Sonnenschirmen der Hotelterrasse verbringen wir den herrlichen Abend.
Wieder warmes und sonniges Wetter am Sonntag. Kurzärmlig besteigen wir Odin auf dem Bock und machen uns an die Arbeit. Der Tischfuss bekommt neue Klemmhülsen. Die Pantry (Küche) und das Bad werden eingeräumt. Büroutensilien verstaut und in der Arzttasche abgelaufene Medikamente ersetzt.
Auch der Nachmittag ist mit Stricken und Büroarbeiten schnell vorbei. Am Abend setzen wir uns wieder mit Käse, Schinken und feinen Crackers auf eine Bank im sonnigen Hafen. In der nahen Bar beschliessen wir den Tag mit einem feinen Bier.
Nun wird gewerkelt
Eine erfreuliche Nachricht von Kiko zum Wochenbeginn: Der neue Bow Thruster ist eingetroffen. Der Mechaniker bringt das 40 kg Ungetüm mit dem Handwagen. Mit Schrecken stellen wir fest, dass es der falsche Antrieb ist. An Stelle des Sleipner SE80 wurde SE130 geliefert. 50% mehr Power aber er braucht auch mehr Platz! Mit Stichsäge und Bohrmaschine wird die Grösse der Bilge angepasst. Mit einem improvisierten Kettenkran kann der Motor mit Getriebe vorsichtig platziert und angeschraubt werden. Zwei Mann haben bis am Abend zu tun. Mit Einwassern ist wieder nichts.
Zwischendurch geniessen wir das Mittagsbuffet im Hotel. Gemischter Salat, Gemüse, Reis, Kartoffeln mit Fleischeintopf und Fisch inkl. Wasser und Kaffee für nur 10€.
Ab ins Wasser
Tatsächlich um 10:00 Uhr wird Odin am Dienstag mit dem Hubstapler unter den Kran geschoben. Um 11:30 berührt der Kiel das Hafenwasser. Bis Odin wieder selbständig schwimmt dauert es nur noch Sekunden.
Der nächsten Arbeiten der Handwerker betreffen das Auswechseln der Batterien, den Service des Motors und die Anpassungen der Schreinerarbeiten rund um den neuen Bugstrahlmotor. Die Leinen beim Besanmast müssen neu eingefädelt und die Spindel der Rollvorrichtung geschmiert werden. Schon wieder ist es Abend. Die Masten stehen noch nicht, aber Odin glänzt frisch schamponiert. Bugstrahl und Motor heulen zum erstenmal. Der Service von DB Marina ist erbracht.
Nach 17:30 bringt der Bus von Salo unseren ersten Gast. Gemeinsam mit Stephan sitzen wir beim Bier auf der Terrasse an der Sonne. Bis spät geniessen wir unseren Schlummi in der Stall Bar.
Masten setzen und Segel anschlagen
Wie versprochen werden am Mittwochmorgen die Masten von Odin gesetzt. Bis zum Mittag sind auch die restlichen kleinen Ergänzungen erledigt. Zur Freude der Beizerin des Strandhotellet sitzen wir wieder für das Tagesmenü auf der Sonnenterrasse.
Zu Dritt wird Odin Fahrtüchtig eingerichtet. Beide Masten werden mit Hilfe der Wantenspannung richtig positioniert. Die Neigung nach hinten muss 2º entsprechen. Die Linien der Mastnuten müssen ohne Bauch oder Kurve mit Nachspannen korrigiert werden. Der Wind schläft am Abend ein, sodass sogar das Anschlagen der Segel gelingt. Während wir zu zweit alle Einrichtungen an Deck erledigen, hat Vreni in den Kabinen die Betten bezogen und die Schlafdecken verteilt. Müde sinken wir spät in die weichen Federn.
Mit Einkäufen werden am Donnerstag die letzten Hohlräume gefüllt. Erstaunlich wo überall Proviant verstaut werden kann. Nach dem Mittag ist auch die neun seitige Checkliste abgearbeitet und alle Pendenzen erledigt.
Der erste Schlag
Motor an und Leinen los zum ersten Daysailing. Mir gereffter Genau gleiten wir Raumschott durch die Wellen. Der Wind schiebt uns mit sechs Knoten an den Inseln vorbei. Gegenan zurück zum Hafen blasen uns die Böen mit bis zu sechs Beaufort (25 Knoten) auf die Nase. Wir räumen Genua und Besan weg und kehren unter Motor zurück. Odin hat alle Tests bestanden. Die Instrumente und die Bordtechnik funktioniert. Wir sitzen gemütlich bei Spargeln mit Wein im Steuerhaus und geniessen die Abendsonne.
Res Diem (Donnerstag, 01 Juni 2023 20:09)
Prost �
Pepe (Montag, 29 Mai 2023)
Hallo Vreni und Peter
Wir wünschen euch einen wunderschönen Segel Törn 23!
Silvia und Peter