Segeln mit ODIN - 03.2017

Strömstad - Kostersundet - Kalvön - Hamburgsund - Malmön - Rörbäck Kile - Högö - Ökerö - Donsö - Göteborg - Kungsgälv - Trollhätten - Vänersborg - Vadholmsviken - Säffle - Lurö - Spiken - Mariestad


Samstag 24. Juni bis Samstag 8. Juli 2017 - Marlies, Vreni und Peter

Segeln in den schwedischen Westschären zurück nach Göteborg.

 

Strömstad

Heute Samstag kommt Marlies mit dem Zug von Göteborg nach Strömstad. Unser erster Gast auf Odin in diesem Jahr. Als Begrüssung zeigt der Wind, was er kann und bläst mit 6 -7 BF quer durch den Hafen. Die Fender werden fast platt gedrückt. Der Hafen füllt sich. Motor- und Segelboote kurven suchend an den Stegen entlang. Nach dem Bunkern und Abendessen führt uns ein Spaziergang um die Halbinsel zum Fährhafen. Die Sonne scheint. Der Wind bläst und bläst. Die Wellen klatschen gegen die Hafenmole. Wir erfreuen uns an einem feinen Eis.

Am Sonntag müssen wir beim Essen die Antirutschmatte auf den Tisch legen. Der Wind und vor allem die Böen sind so heftig, dass das Geschirr und die Gläser ohne Haftung über den Tischrand segeln. Die See ist unruhig bis zum Horizont sind 2.5 m Welle angesagt. An Aus-laufen ist nicht zu denken. Mt 10 Fender wird Odin gegen den Steg gepolstert.

 

Kostersundet

Absolute Ruhe am Montag morgen. Schönstes Wetter mit einer leichten Brise. Wir Bunkern mit dem Rolli Wein und Schnaps beim System Boulagt. Dann laufen wir aus zur Insel Koster einem grossen Naturschutz Gebiet. Im Kanal zwischen Nord- und Südinsel liegen wir Längs und ge-niessen das Lappy Handing in der bis an die Zähne dekorierten Beiz. Viel Kitsch gemischt mit Kunst steht in allen Ecken. Nach dem Kafi mit Wienerbröd (Dänischer Plunder) wandern wir rund um die Insel Nordkoster. Durch Wälder hoch zum Leuchtturm, entlang den Sandstränden über Heiden und Steinhaufen. Nach drei Stunden und 10 km sind wir wieder zurück bei Odin.

 

Kalvön Lindön

Ein kalter Nordwind aber schönes Wetter. Wir segeln gegen Süden. Nach drei Stunden haben wir die Buchten vor Hafstenssund erreicht. Alles leer. Die Bojen des schwedischen Segelclubs SXK stehen alle zur Verfügung. Dingi ins Wasser, Motor montieren. Wir erkunden die Bucht. Vom kleinen Strand klettern wir hoch in die Steinhaufen und lassen unseren Blick über die Buchten und Schären schweifen. Die Bucht füllt sich langsam mit norwegischen Segelbooten, welche seit einigen Tagen die Überhand auf See haben. Das feine Schweinsfillet mit Pfeffer-sauce, Peperoni und Reis geniessen wir ungestört von Wind und Welle. Um 23:00 Uhr leuchtet der Himmel und das Wasser immer noch gelb und rot. 

 

Hamburgsund

am Mittwoch Leine los, kein Anker auf. Viel komfortabler ab der Boje. Bei strahlender Sonne gleiten wir unter Vollzeug ausserhalb der Schären südwärts. Nach zwei Stunden ist es aller-dings böig. Eine Böe erwischt uns so heftig, dass ein Solarpanell schwimmen lernt und die Kante des Aussenbordes nahe an der Welle liegt. Schokolade, Gläser und alles was nicht Niet und Nagelfest ist, fliegt durch den Salon. Nach dem Reffen ist kein ruhiges Segeln mehr möglich. Wir pendeln von einer Böe in die Andere. Im Hamburgsund erwischen wir unseren Stammplatz. Ruhig ohne Böen liegen wir am Steg.

 

Malmön

Segeln ist am Donnerstag nicht möglich. Wir befahren die Kurvenreiche Strecke mit Motor und nehmen einige Abkürzungen durch sehr enge Fahrwasser. Vorbei an Smögen richten wir unseren Kurs zur Insel Malmön. Zwischen dem Festland und der Insel pfeifft der Wind mit 7 BF direkt auf unsere Nase. Dank unserem starken Volvo Penta ist der Starkwind, mit gefühlter Windstärke 8, kein Problem. In der Marina von Malmön peitschen die heftigen Böen ohne Hindernis über die Schwimmstege weil die Hafenmauer fehlt. An ein Anlegen ist nicht zu denken. Wir verkriechen uns deshalb im alten Fischerhafen, wo wir ruhig und ohne Geschaukel unser Mittagsschläfchen halten. Der Spaziergang entlang den Felsen und Buchten zum Leucht-turm hat nur ein Ziel; wir wollen die letzten Sonnenstrahlen trotz Sturmwind geniessen.

Am Freitag kein Auslaufen, weil der Wind zu stark bläst. Mit Badehose machen wir uns auf den Weg zum nächsten Sandstrand. Der Wind weht ungebremst um die Steinhaufen. Auch im Windschatten ist es nicht wirklich gemütlich. Geschätzte Wassertemperatur 16º. Brrrr.

Der anschliessende Stadtrundgang endet im Hafen, wo die Boote in den Leinen hängen und wild vor sich hin tanzen. Ganz oben beim Wasserturm sehen wir weit in die Schären. Von Lysekil bis Smögen sind die Schaumkronen gut sichtbar. Wir sitzen bis spät bei einigen Gläsern Wein und freuen uns über den lauen Sommerabend (24º).

 

Rörbäck Kile

Ruhige See, moderater Wind, kleine Welle und dazu blauer Himmel begrüsst uns am Samstag. Wir segeln gemütlich nach Süden. Mehr als 2 - 3 Knoten Fahrt sind nicht drin. Nach zwei Stunden gleiten wir den Schären von Lysekil entlang. Der Wind dreht in alle Richtungen bis er wieder auffrischt und uns mit 15 Knoten Raumschott durch die Schären jagt. Nach der Zickzack Fahrt durch die Engpässe des Koljö Fjord erreichen wir kurz nach Mittag unser Tagesziel in der Rörbäck Kile. Sonne, Wärme und nichts Tun? Nein Vreni reinigt die schwarzen Fender. Die Lastwagenreifen vom letzten Fischerhafen haben dreckige Spuren hinterlassen.

 

Uddevalla

Es hat schon aufgefrischt. Am Sonntag um neun lassen wir die Boje hängen und schlängeln uns durch die Schären Uddevalla entgegen. Wind ist zur genüge da. Er bläst auch von hinten, und schiebt uns mit 7 BF und 7.5 Knoten SOG über die Wellen. Im Hafen erwischen wir den letzten gut geschützten Platz direkt vor den Fahrgastschiffen. Es soll die nächsten 30 Stunden heftig blasen. Wir befestigen Odin deshalb mit den Gummigefederten Leinen und harren der Dinge die da kommen.

Am Montag Immer noch Sonne, aber heftigen Wind mit Schaumkronen im Hafen. Nach den Einkäufen fahren wir mit dem Kursschiff nach Gustafsberg, Schwedens ältestem Badeort. Im alten Jugendstilbau aus den Zwanzigerjahren erfreuen wir uns am opulenten Buffet mit Salaten viel Bohnen, drei Hauptgängen und Kaffee mit Guetzli. Der Rückmarsch nach Uddevalle führt über lange Holzstege direkt an der Felswand über dem rauschenden Meer.

 

Högö

Heute Nacht war das Wasser im Hafen spiegelglatt. Kein säuseln des Windes. Kurz nach 08:00 Uhr legen wir ab und Motoren durch den Byfjorden nach Süden. Mit 5 Knoten Wind tümpeln wir unter Segel durch die schöne Landschaft. Nach Stenungssund gleiten mit Halbwind und rauschender Fahrt durch den Hakefjord bis zur Ankerbucht von Söholmen. Nach dem dritten Ankerversuch brechen wir ab. Zu viel Seegras verhindert das Beissen des Ankers. Nach 5 Seemeilen finden wir besseren Ankergrund in der Bucht von Högö.

 

Ökerö

Tief war unser Anker samt Kette im Mud eingegraben. Dank unserer Deckwaschpumpe mit Schlauch und Düse konnten wir heute Mittwoch Kette und Anker beim Aufholen mit Hochdruck reinigen und den schwarzen schmierigen Schlamm ins Wasser zurück befördern. Sehr hoch am Wind kreuzen wir anschliessend mit Vollzeug gegen Süden. Bei der ersten Wende pfeifft der Bilgenalarm. Vorne trocken, Mitte trocken, nur in der Motorenbilge wie üblich etwas Wasser vom Boiler Überdruckventil. Beruhigt lassen wir die Lenzpumpe Arbeiten. Seit heute sind wir wirklich auf der Segler Autobahn. Mehrere Dutzend Segler und Motorboote begegnen uns auf den kurzen 10 Meilen bis Ökerö. Der Nimbus Havn ist voll bis auf den letzten Platz. Hingegen im Haupthafen finden wir ohne Probleme einen geschützten Liegeplatz zwischen Schwengel.

 

Logbuch Zusammenfassung

vom 24.06. - 21.07.17

 

Distanzen durchs Wasser…

330 Seemeilen (Se 131, Mo 199)

 

Kosten für…

Mietwagen (1 tg), Museum, Safari

109 CHF pro P

Hafengebühren, Unterhalt, Treibstoff

11.75 CHF pro P/tg

Verpflegung, Wasser, Getränke

36.10 CHF pro P/tg

 

Verbrauch von…

Diesel 49 h à 3.2 l

Brauchwassern 28 tg à 59 l/tg

 


Donsö

Wie gestern ist auch am Donnerstag schönes Wetter und optimale Windstärke. Schon nach der Hafenausfahrt setzen wir alle Segel und kreuzen durch den Danafjord Richtung Göte-borg in den Rivöfjord. Hoch am Wind macht uns die Strömung mit 2 Knoten gegen an zu schaffen. Kurz nach dem Mittag erreichen wir Donsö und liegen längs am Schwimmsteg, bereit den ‚Wassermann‘ mit Norbert und Josefine zu empfangen. Sie haben sich von Grenaa über Anholt auf den Weg in die West-schären gemacht und kreuzen unsere Route in Donsö. Gemeinsam wird das Abendessen vorbereitet und auf der Mole beim Gastplatz genossen. Bis spät in der Nacht sitzen und plaudern wir.

 

Der monatliche Putz- und Flicktag. Schon vor dem Frühstück die erste Waschmaschine mit Bettzeug. Danach wird der Rumpf von Odin vom gelben Bewuchs befreit. Der Hafen von Donsö leert sich bis Mittag. Wir geniessen die Pizza im Hafen und putzen am Nachmittag weiter. Seit zwei Wochen fällt der erste Regen am Abend Tröpfchen weise.


Samstag 8. Juli bis Freitag 21. Juli 2017 - Miriam, Renato, Vreni und Peter

Gemütliche Flussfahrt mit 5 Schleusen. Anschliessend kreuzen in den Schären des Vänernsee.

 

Vreni’s Geburtstag. Champagner Frühstück mit Lachs. Mit Putzen und Einrichten verbringen wir den leicht regnerischen Nachmittag. Nach dem Mittagsschlaf verpassen wir die Ankunft von Renato und Miriam, welche kurz vor Fünf mit Bus und Fähre vom Flughafen in Donsö eintreffen. Als Geburtstagsfeier für Vreni setzen wir uns ins nahe Restaurant und schlemmern was das Zeug hält. Seafood mit Muscheln, einem Haufen Crevetten und dutzenden von grossen Krebsen zusammen mit einer Flasche Rosé.

 

Lilla Bommen (Göteborg)

Ausgiebiges Sonntags Frühstück und danach Einweisung der neuen Crew. Ein weiteres mal geniessen wir die Pizza beim Türken und laufen kurz danach aus. Mit 4-5 BF Wind gleiten wir Raumschott den Schären entlang zur Älv. Das ‚Bilderbüechli Sägle’ macht allen Spass. Am späten Nachmittag liegen wir im Hafen von Lilla Bommen. Zwar nicht auf dem via Internet reservierten, aber nach dem Umparkieren, auf einem Platz daneben.

 

Kungälv

Kleines Pyjamamanöver um vier, weil die Dirk im schwachen Wind schlägt. Sonst bleibt es rundum ruhig, obwohl wir mitten in Göteborg, direkt neben der Oper liegen. Heute Montag sind wieder alle Läden offen, deshalb flanieren wir durch die Strassen und füllen unsere Vorräte für die nächsten Tage auf. Kurz nach Mittag motoren wir auf der Älv nach Norden. Die erste Brücke ist hoch genug. Die doppelte Eisenbahnbrücke dreht sich wie von Geisterhand genau beim anlaufen. Unterwegs verpflegen wir uns mit Matties und Crevetten vom Fischladen. Bei der ‚Jordfallsbron‘ nützt auch der Funkruf nichts. Wir müssen eine Stunde warten bis die Klapp-brücke öffnet. Am Südsteg unter der Ruine Kungälv liegen wir längs im ruhigen Wasser. Nach dem Spaziergang rund um die Insel schliessen wir den Tag mit einem feinen Nasigoreng ab und sitzen beim Schlummi noch lange auf dem Achterdeck.

 

Aakersvass

Fluchtartig müssen wir am Dienstag nach dem Frühstück unseren Liegeplatz verlassen, weil ein grosses Baggerschiff mit Kran anrückt, um eine gesunkene Segelyacht zu bergen. Bei der Fahrt nach Norden ziehen auf der Älv grüne Landschaften an uns vorbei. Brücke und Schleuse bei Lilla Edet erwischen wir ohne Wartezeiten. Der kleine enge Hafen ist ohne Infrastruktur. Wir beschliessen deshalb weiter zu fahren. Dabei nehmen wir ein grösseres Motorboot mit Getrie-beschaden ins Schlepptau. Mit knapp 4 Knoten Motoren wir gegen die Strömung nach Trollhät-ten und kappen die Leine direkt vor der Schleusenzufahrt. Mit Odin legen wir uns in den Auslauf der alten Schleuse von 1844. Mitten in einer schönen Parkanlage mit Springbrunnen.

 

Vänersborg

Als Erste und Alleine fahren wir am Mittwoch Punkt neun in die 1.Schleuse. Nach einer Stunde haben wir alle drei mit je acht Meter Höhe passiert. Dank unserem Spezialbügelhacken schaffen wir das Umhängen der Leine locker. Die grosse Menge Wasser für die riesige Schleuse strömt von unten in die Grube. So entsteht nur wenig Strömung. Im Gästehafen nach der vierten Schleuse wurde Odin um mehr als dreissig Meter gehoben. Die Eisenbahnbrücke mit Lifthub wird wie auch alle andern Brücken und Schleusen nur für uns bedient. Am späten Nachmittag legen wir in der Marina von Vänersborg mit Mooring an.

Wir bleiben auch am Donnerstag liegen. Der Spaziergang zum Marineladen ist nicht Erfolgreich. Die benötigten Schlauchtüllen sind nicht erhältlich. Nach dem Mittagessen in der Terrasse am Fluss integrieren wir den Katadynfilter in die Wasserversorgung. Ab sofort müssen keine Mineralwasserflaschen mehr geschleppt werden. Renato und Miriam haben am Nachmittag eine Wanderung am ‚Hunneberg‘ gemacht. Abends fahren wir gemeinsam mit dem Bus zur Elchsafari. Nach Besichtigen des Museums schleichen wir mit dem Safaribus drei Stunden durch den Wald. Zwei Rehe und Miriams Elchkuh als Trophäe. Bis zum Eindunkeln um 23:00 Uhr kein Elch weit und breit.

 

Vadholmsviken

 

Vor dem Auslaufen in den Vänernsee muss Odin an der nahen Tankstelle am Freitag mit Diesel versorgt werden. Für die Weiterfahrt steht uns noch die geschlossene Eisenbahnbrücke im Weg. Mit gemischten Gefühlen warten wir, weil der gleiche Typ Klappbrücke uns schon Scherereien in Aalborg verursacht hat. Die Brückenöffnung erfolgt nach nur 15 Minuten. Dann haben wir freie Fahrt. Raumschott schiebt es uns der Küste entlang nach Norden. Nach drei Stunden segeln, schlängeln wir uns zwischen Steinen und Felsen in die Bucht von Vadholmen. Ein gut geschützter und malerischer Ankerplatz für uns allein. Das Dingi wird von Renato und Miriam für das Übersetzen zu einem sonnigen Strandplatz benutzt.

 

Säffle

Wenig Wind am Morgen früh. Anker auf. Wir beschliessen bis zum Säfflekanal zu fahren weil morgen Sonntag Starkwind angesagt ist. Renato will den Raumschott Kurs mit dem Blister nutzen. Also hoch damit. Das farbige Tuch schiebt uns bei 5 Knoten Wind mit 3.5 Knoten durchs Wasser. Mehrere Stunden gleiten wir vor kleiner Welle der Küste entlang nach Norden. Bei 14 Knoten Wind wechseln wir den Blister und segeln mit der Genua und Besan weiter. 

Durch die wunderschöne Landschaft mit Seerosen und Schilf motoren wir durch den engen Kanal von Tonne zu Tonne nach Säffle.

Nach drei Wochen blauer Himmel der erste Dauerregen. Richtig sonntägliches Wetter. Renato und Miriam fahren mit den Velos zum Einkaufen und zum Ufer des Vänern. Am Abend ist es wieder trocken. Der Apero auf dem Achterdeck deshalb mit Sonne.

Vom Starkwind merken wir am Montag im Säfflekanal nichts. Auf dem Vänern hingegen werden Windstärke 6 - 7 gemessen. Dank telefonischer Voranmeldung bekommen wir tatsächlich einen Mietwagen. In Karlstad holen wir damit eine neue Gasflasche, Schlauchtüllen und einen neuen Wasserhahn für den WC Waschtisch, welcher seit der Montage vor zwei Jahren irgendwo Wasser verliert. Die Fahrt durch tiefe Wälder vorbei an unzähligen Seen führt uns zunächst nach Nysätter. Im kleinen Hausfrauenkafi gibt es Rindfleisch mit Reis und Glace. Danach wird die Weiterfahrt schon fast abenteuerlich. Auf Naturstrassen kurven wir an idyllischen Seen vorbei, Hügel auf und ab mit bis zu 20% Gefälle. In Haverud besichtigen wir den imposanten Aquadukt, welcher auch  von kleinen Passagierschiffen befahren wird. Nach fünf Schleusen ist die steile und enge Klus überwunden. Die Eisenbahnbrücke und die Autobrücke kreuzen die Schifffahrtsbrücke. Nach Einkäufen im ICA, welcher selbst am Sonntag bis 22 Uhr offen ist, sind wir spät auf Odin zum Schlummi zurück.

 

Lurö Bucht

Mit Eindampfen in die Bugspring setzen wir zwischen den Motorboot rückwärts und verlassen nach drei Meilen Fahrt den Kanal von Säffle. Vom gestrigen Starkwind steht noch eine alte Welle. Der Windgott ist uns wohlgesinnt. Unter Vollzeug mit Amwind Kurs gleiten wir zu den Schären von Tössebäcks. In der kleinen Bucht von Björkön hängen wir uns für Spargeln mit Schinken an eine Boje. Der Platz ist sehr eng. Beim Schwoien sind wir mit dem Heck am Schilfrand. Die Kontrolle mit dem Bleilot zeigt immer noch drei Meter Wassertiefe an. Nach vierzig Meilen liegen wir in der Bucht von Bösshamn im Norden von Källbergsön. Ein goldig leuchtender Sonnenuntergang (Nr. 237) beschliesst den Abend.

 

Spiken

Schaukeln am Mittwoch Morgen früh. Der Wind hat gedreht. Es steht deshalb Schwell in der Bucht von Lurö. Wir machen uns auf den kurzen Weg nach Spiken, welches ganz hinten in den Schären von Kallandsö liegt. Reger Verkehr herrscht schon vor dem Mittag. Ganz hinten mit Drehen an Ort gegen die Schraube erwischen wir einen Dalbenplatz mit 10 cm Luft auf beiden Seiten. Das Enge Manöver gelingt, bei wenig Wind und mit der eingespielten Mannschaft. Nach einer Rök (Shrims) und Lax (Lachs) Pizza wandern wir gestärkt zum ‚Slot Lackö‘. Der Weg führt uns über Felder und durch Wälder. Die Sonne ist heiss. Wir geniessen den Schatten. Das leuchtend weissen Schloss ist mit Wald und Wasser umgeben. Nach dem Rückmarsch laden uns Miriam und Renato zu einem ausserordentlich guten Dreigangessen im ‚Restaurang Jjöboden‘ ein. Zusammen mit dem urigen portugiesischen Rotwein ein einmaliger Genuss.


Mariestad

Am Donnerstag ein weiterer Sommertag. Auch das enge Auslaufen aus der hintersten Gasse von Spiken gelingt ohne Problem. Die Sightseeing Tour führt am Bojen Wegweiser von Spiken vorbei in die Bucht von Lackö mit Seeblick auf das Schloss. Ausserhalb der Schären segeln wir mit Vollzeug hoch am Wind gegen Osten. Auch den ersten Teil der engen Tonnenstrasse nach Mariestad legen wir unter Segel zurück. Danach fällt der Wind zusammen. In der Südecke des Hafens er-wischen wir kurz nach Mittag die letzte freie Boje. Heute war es mehr als 26º.

Miriam und Renato fahren am Freitag mit dem Zug nach Göteborg, wo Ihnen noch der letzte Tag der Ferien bleibt.

Heute war ein richtiges Gerangel im Hafen Einige der einlaufenden Boote hatten Mühe einen Platz zu finden. Jeder Zwischenraum wird ausgenutzt um sich zwischen zwei Boote zu zwängen bis ein Streit eskaliert. Auslaufende Dänen lösen den Boienhaken eines Schweden und hauen mit bösen Schimpfworten und Drohungen ab. Das ist man sich unter Seglern nicht gewohnt.