Segeln mit ODIN - 05.2017

Nyköping - Starängsviken - Nynäshamn - Kolnäsviken - Napoleonsviken - Stockholm - Birka - Mariefred - Norrviken - Trosa - Aspö - Nyköping - Nävekvarn - Stockholm - Mönchaltorf


Samstag 19. August bis Samstag 2. September 2017 - Anita, Vreni und Peter

Rundfahrt über malerische Buchten der Ostschären nach Stockholm. Kreuzen in den Mälaren beim Schloss Gripsholm und Rückfahrt durch Kanäle und die Schären an den Startort.

 

Nyköping

Alle zwei Wochen beim Crew Wechsel am Samstag, ist WaschFlickBüroBunkerTag. Regel-mässig herrscht dabei Starkwind. Die Gänse auf den Stegen haben Schwierigkeiten beim Starten und gewinnen nur langsam an Höhe. Nach dem Marsch zum Einkaufen im zwei Kilometer entfernten ‚Hemköp‘ kehren wir schwer beladen mit zwei Rucksäcken zurück zu Odin und geniessen einen kurzen Durstlöscher auf dem Achterdeck. Kurz danach trifft Anita im ein. Sie wird uns die nächsten zwei Wochen beim Segeln begleiten.

 

Starrängsviken

Aufbruchstimmung im Hafen. Ein Segler nach dem Andern verlässt am Sonntag die Schwengel im ‚Gasthamn’. Nach der Einweisung von Anita werfen wir unsere Leinen auch los. Allerdings pfeift der Wind mit 5-6 BF direkt auf die Nase. Auch nach der Tonnenstrasse ist nicht an Segeln zu denken. Böig und mit Drehern von 90 Grad bläst es zwischen den Schären. In der Bucht bei Stora Stekholmen legen wir uns bei Sonne an den Anker. Der Weg dahin war sehr Eng. Mit 5 Metern zwischen den Spieren und 60 cm unter dem Kiel eine echte Herausforderung. Nur mit genauen Beschreibungen im Buchtenhandbuch ist es möglich den richtigen und steinfreien Weg zu finden.

 

Nynäshamn

Spiegelglatt ist die See heute Montag. Die Landschaft leuchtet doppelt im Sonnenlicht. Beim Auslaufen tauchen wiederholt Seehunde aus dem Wasser auf und beobachten unser Segel-schiff. Sehr scheu sinken sie beim Annähern wieder ab. Die Fahrt durch die Schären mit sehr engen Passagen ist nur unter Motor möglich. Später gelingt, mit sechs Knoten Wind, ein Halb-wind Kurs. Dieser bringt uns mit flotten vier Knoten Fahrt durchs Wasser unserem Tagesziel in Nynäshamn entgegen. Das Anlegen mit Heckboie und Bugleinen klappt im ersten Anlauf. Nur 15 der 300 Gastplätze sind belegt. Die Hafengebühr ist immer noch fürstlich hoch wie in der Saison. Das Anmeldeprozedere wie im Hotel mit zentraler Verwaltung aller notwendigen Daten im Internet. Ausschliesslich deutsche Flaggen trifft man zu dieser Jahreszeit.

 

Kolnäsviken

Der Nordwind pfeift durch die Wanten. Mit einigen Tricks gelingt es, Odin mit einem Dreher über Backbord, rückwärts aus der engen Boienstrasse zu manövrieren. Mit Bugleine auf slip und ziehen an der Backbord Boie kann sogar der Seitenwind kompensiert werden. Bei dramatisch dunkeln Wolken segeln wir unter Vollzeug hoch am Wind durch die Schären. Vorbei an unzähligen Inseln und Untiefen versperrt uns am Nachmittag eine Fregatte des Militärs den Weg. Sie gibt unseren Kurs beim Aufkreuzen im Schritttempo frei. Kurz vor Kolnäsviken streichen wir die Segel und schleichen unter Motor in die rundum geschützte Bucht.

 

Napoleonsviken

Heute Mittwoch Morgen eine Schlammschlacht. Beim Lichten des Ankers kommt, wie immer, unsere Deckwaschpumpe zum Einsatz. Die Kette hat sich tief in den Schlamm gegraben. Beim Einholen mit der Winsch wird die graue schmierige Masse auch an Bord gehievt. Das Waschen der Kette mit der Schlauchdüse verhindert grösseren Dreck an Deck. Heute dauert dieses Pro-zedere bei zwanzig Meter Kette fünfzehn Minuten. Danach ist auch der Anker von den Lehm-klumpen befreit und wir können auslaufen. Vorbei an der Festung von Dalarö Motoren wir ge-gen den Wind nach Norden, wo wir kurz nach Mittag den Anker in der Napoleonsviken fallen lassen. Hier, so will es die Geschichte, hat Napoleon gebadet. Vreni, als Einzige der Crew, schwimmt deshalb bei 18º Wassertemperatur einmal Rund Odin. Absolut Windstill ist die hinter-ste Nordost Ecke der Bucht. Bei Sonne und Bewölkung verbringen wir den Tag mit Faulenzen.

 

Stockholm

Wieder einmal spiegelglatte See. Das Ufer spiegelt sich im Wasser. Es entstehen skurile Bilder. Die Fahrt nach Stockholm führt durch enge Kanäle in das Hauptfahrwasser. Bald tauchen die ersten Vororte hoch über den Felsen auf. Die erste Strassenbrücke mit viel Verkehr wird unter-quert. Nach der letzten Ecke liegt die Skyline von Stockholm vor uns. Mitten im Zentrum legen wir uns im Wasahamn rückwärts zwischen Schwengel. Der Verkehr pulsiert. Unzählige Passa-gierschiffe kreuzen vor den Schwimmstegen und lassen die Pontons richtig schön schwingen. Mit einer Querverbindung per Schiff auf die Insel Skepsholmen erreichen wir ‚Tackel och Tag’ vor Ladenschluss. Eine riesige Sammlung von Ersatzteilen der ausgeschlachteten Boote er-wartet uns. Leider ist kein Ersatzmotor für unsere Hydraulikpumpe dabei. Der Spaziergang zur ‚Gamla Stan‘ wird bei der Wachablösung im Schloss unterbrochen. Die Wache benimmt sich wirklich noch wie die alten Preussen. Eine lächerliche Show. Nach der Rückkehr zum Hafen haben wir mehr als 11 Kilometer oder 17’000 Schritte in den Beinen.

 

Am Freitag verkürzen Einkäufe und kleine Reparaturen den Morgen. Danach wälzen wir uns mit einer riesigen Menschenmenge durch das Wasamuseum. Ganz so schlimm war es nicht. Es hat genügend Raum. Imposant ist das 24 m hohe Heck der Fehlkonstruktion. Das riesige Kriegsschiff mit 64 Kanonen ist vor 390 Jahren im Hafen von Stockholm abgesoffen, weil zu wenig Balaststeine gebunkert wurden. Glücklicherweise kann man heute sagen, denn sonst wäre das prachtvoll geschmückte Schiff aus dem 17. Jahrhundert nicht erhalten geblieben. Nach dem Besuch des Museums (Regenprogramm) strahlt die Sonne. Der nächste Glacestand befindet sich beim Tivoli, einem riesigen Vergnügungspark. Grufties ab 65 Jahren haben freien Zutritt. Wir nutzen die Gelegenheit und amusieren uns beim ‚Zukuken‘. Die wildesten Türme mit freiem Fall oder verrückten Achterbahnen mit Fahrten Kopfüber und -unter begeistern uns. Wir verspüren jedoch keine Lust die Turbulenzen am eigenen Laib zu erfahren. Am Abend wechselt das Publikum. Die kreischenden Kinder werden von saufenden Erwachsenen abgelöst.

 

Der heutige Samstag geht als teuerster Tag des Törns in die Geschichte ein. Das Wetter ist schön, die Sonne lockt zu einem Stadtbummel. Mit dem Tram zum Captans Segelzubehörladen ist der erste Streich. Karten und Bücher der Mälaren und eine neue Rettungsweste strapa-zieren unsere Kasse mit 2’800 SEK. In der Früchte-, Gemüse-, Fisch-, Fleisch- und Käsehalle lassen wir uns zu einem Stroganov verführen. Der Bummel durch die ‚Truse’ Hallen ist ein vol-ler Erfolg. Vreni hat anschliessend 3 Paar Hosen und 4 Blusen für Total 1’000 SEK im Ruck-sack. Beim Tramfahren auf dem Rückweg gewinnen wir 80 SEK. Die Konduktüse meint: Dum-merweise habe ich heute alle Tickets verkauft. Sie müssen kostenlos fahren! Und wieder haben wir 15’000 Schritte zurückgelegt.

 

Birka (Mälaren)

Nach den gestrigen lautstarken Festivitäten auf einigen Motorbooten ist es am Sonntag morgen verdächtig ruhig. Auch der Rauch des Feuerwerks ist verzogen. Die Sonne scheint aus blauem Himmel. Auf dem Weg in die Seen der Mälaren haben wir Klappbrücken und eine Schleuse zu passieren. Die Wartezeiten sind nur einige Minuten. Der Wind hat umgestellt auf schwachen Nordost. Der Versuch Raumschott zu segeln muss abgebrochen weil die Bäume am Ufer zu hoch sind. Wir bewegen uns immer wieder im Windschatten, weshalb die Segel einfallen. Die Insel Birka können wir bequem ab Steg besichtigen. Die Übersicht beim höchsten Punkt der In-sel hinaus in die Schären der Mälaren ist umwerfend. Die Wichtigkeit der Erhebung wurde vor 1300 Jahren von den Wikinger erkannt. Sie haben hier einen wichtigen Handelsplatz einge-richtet, von welchem auch heute noch Spuren sichtbar sind. Am späten Nachmittag sind wir die einzigen Gäste am Steg. Es wird ruhig. Die Sonne versinkt hinter den Wäldern im Wasser.

 

Mariefred (Gripsholm)

 

Absolute Ruhe und Sonne am Montag morgen. Kurz vor dem Frühstück sind die Batterien per Sonnenkollektor schon wieder voll geladen. Windstill bis auf ein laues Lüftchen. Odin macht sogar Fahrt ohne Wind und Motor. 0.6 Knoten SOG (speed over ground). Nach zwei Stunden und 4 Meilen brechen wir das Segeln unter Vollzeug ab und lassen unseren Diesel schnurren. In Mariefred vor dem Schloss Gripsholm sind die Heckboien so weit weg, dass die 16 m Leine zu kurz ist. Beim ersten Anlauf mit Schwung wird sogar der schwedische Boienhaken aufge-bogen und fällt ins Wasser. Schliesslich schnappen wir uns eine kürzere Boie und belegen mit Doppelleine unter der Boie an der Kette und am Heck. Vreni springt ins Wasser und holt die nun überflüssige lange Leine zurück an Bord. Ein wirklich schmuckes kleines Städtchen mit schönen Holzhäusern zeigt sich auf unserem Rundgang. Wir werden sicher nächstes Jahr wieder hierher kommen und uns alles, auch das Schloss, genauer anzusehen.

 

Norrviken

Die Wellen klatschen am Heck während im Bug kein Geräusch zu hören ist. Die ganze Nacht hat der Südwind geblasen. Die leichte Drehung nach Südwest hat ein ruhiges Frühstück zur Folge. Drei Stunden Segeln ab Hafenmauer bei Windstärke 4 bis 6. Mit reduzierter Genua und Besan rauscht Odin mit 6 bis 7 Knoten SOG durch die kleinen Wellen. Erst bei der Einfahrt zum Kanal von Södertaile werden die Segel gestrichen. Pünktlich um 13:00 Uhr öffnet die Mälaren-bro. Auch die Schleuse steht für uns ohne Wartezeit bereit. Der Zahlungsversuch für die schei-tert am Automaten. Auch das Handgerät des Schleusers will unsere Eurocard nicht.

Logbuch Zusammenfassung

vom 19.08. - 08.09.17

 

Distanzen durchs Wasser…

223 Seemeilen (Se 70, Mo 152)

 

Kosten für…

Museum, Bus, Flug

194.00 CHF pro P

Hafengebühren, Unterhalt, Treibstoff

10.80 CHF pro P/tg

Verpflegung, Wasser, Getränke

26.05 CHF pro P/tg

 

Verbrauch von…

Diesel 34 h à 3.0 l

Brauchwassern 18 tg à 54 l/tg


Wir passieren deshalb, mit Erlaubnis des Kassiers, kostenlos. Kurz danach liegen wir in der Norrviken vor Anker. Der Gegenwind, eine gefühlte 7, ist nicht mehr zu spüren. Im Schutz der hohen Bäume schwoien wir gemütlich.

 

Trosa

Der Wind hat sich im Fjord nicht beruhigt. Nach dem Lichten des Ankers laufen wir aus der Bucht in die Tonnenstrasse. Mit 4 bis 5 Beaufort bläst es uns auf die Nase. Nach der ersten Kurve setzen wir hoch am Wind die Genua und den Besan. Mit 7-8 Knoten Speed gleiten gegen Süden. Der Kurs liegt nicht immer optimal. Bei der Meerenge von Skans-holmen streichen wir für das Kreuzen der Fähre die Segel. Erst beim Eindrehen nach Westen Richtung Trosa liegt wieder ein Segelkurs an. Im schmalen Kanal fahren wir bis ins Zentrum der Stadt und legen uns  an die Quaimauer mit 10 cm Wasser unter dem Kiel. Im ‚Värdcentralenl’, einem lokalen Klein-spital, wird Vreni Blut abgenommen, weil Sie eine Wanderröte am Oberschenkel hat und der Arzt einen Zeckenbiss diagnostiziert.


Der Laborbericht wird in einer Woche in die Schweiz geschickt und ist am 13.09.17 wirklich eingetroffen. Die Behandlung ist kostenlos. Das Rezept für das notwendige Antibiotika wird an die Apotheke in der Stadt per Mail geschickt, wo wir es eine Stunde später abholen können. Vermutlich ist auch der zu hohe Blutdruck auf den Zeckenbiss zurück zu führen. Zur Feier des Tages Dinieren wir in einem ‚gestopften‘ Hotel und geniessen die Vor- und Hauptspeise mit abschliessendem Expresso. Wir haben unsere Bäuche voll geschlagen und benötigen deshalb auf Odin einen Verdauer. Aquavit, Talisker resp. Rotwein. Ein ungewöhnliches Geräusch heute Abend: Regen. Er trommelt auf unsere Kuchenbude.

 

Aspö Bucht

Die ganze Nacht hat es geregnet. Dafür ist die Luft nach dem Frühstück schon etwas trockner. Unser Bummel durch das malerische Zentrum von Trosa endet, im ‚Restaurang‘ Anker beim Mittagsmenü (Schni-PoSa und Flunder). Die Spazierfahrt durch die Schären ist von diesiger Sicht und Flaute begleitet und trotzdem anspruchsvoll mit den vielen Steinhaufen. Die eine oder andere Abkürzung bringt Spannung beim Navigieren. Eine blaue Elan mit deutscher Flagge verfolgt uns mit maximal Speed. Kurz vor der Insel Aspö folgt sie uns sogar durch die Engen und nur 2.3 m tiefen Abkürzungen. wir legen uns in der südlichen Bucht an die SXK Boie. Die Elan folgt uns auch dahin und legt sich vor Heckanker an die Felswand. Die hohe Luftfeuchtig-keit lässt Nebelschwaden aufziehen. Richtiges Herbstwetter.

 

Nyköping

Es hat schon geruckelt und gezerrt an der Leine der Boje letzte Nacht. Das deutsche Segel-schiff hat sich wohl deshalb vom Heckanker auf den Buganker manövriert. Ein klassisches Pyjamamanöver mitten in der Nacht. Durch einige enge Passagen laufen wir in den Fjord Ösbarken ein. Zwei letzte Schläge unter Vollzeug. Nach einer Stunde schläft der Wind wieder ein. Wir haben kurz nach Mittag die vier Meilen der Tonnenstrasse bis nach Nyköping passiert und legen uns im Hafen zwischen die Schwengel. Die Gänse haben in den letzten zwei Wochen alle Stege in Beschlag genommen und entsprechende Spuren hinterlassen. Heute Freitag war der letzte Segeltag. Wir bergen unsere Tücher, weil bis zum Auswassern nächste Woche eini-ges an Regen angesagt ist. Für das Einwintern wird auch das ‚Dingi’ verpackt und der Diesel mit Antibiozid angereichert. Beim Inder in der Stadt geniessen wir einmal mehr ein feines Curry.

 

Samstag, 2. September bis Freitag 8. September 2017 - Vreni und Peter

Nyköping - Nävekvarn - Stockholm - Mönchaltorf

 

Der Hafen ist leer. Es bleiben fünf Schiffe am Steg. Den ganzen Morgen Putzen, Waschen, Bürodienst usw. Alle Restaurant im Hafen haben Winterpause. Auch die Nachsaison ist abge-schlossen. Nur die Pizzeria hat den letzten Tag noch offen. Anita verlässt uns heute Samstag Nachmittag für den Rückflug nach Hause. Am Abend sind Andreas und Sabina unsere Gäste bei Wein, Brot und Käse. Sie liegen mit einem Trimaran unter Schweizer Flagge im Hafen und werden nächste Woche auch in Nävekvarn Auswassern.

 

Der Entschluss, am Sonntag alle Vorhänge von Odin zu waschen hatte zwei ungeplante Folgen. Einerseits waren einzelne Vorhänge nach der Wasch- und Trockenmaschine zerfetzt oder mit Löchern versehen und andererseits war das Einfädeln der fast weissen Stofffetzen so umständ-lich, dass die Rollrädchen nur nach Demontage der Deckleisten wieder auf die Schiene ein zu fädeln. Ein Zeitaufwand, den wir nicht einkalkuliert hatten. Nach dem Vakumieren der Kleider beginnt es glücklicherweise zu regnen. Ausserdem tobt auf der Ostsee ein Sturm mit 8 Beaufort und Wellen von zwei und mehr Metern, sodass wir entscheiden, frühestens am Mittwoch nach Nävekvarn zu fahren.

 

Die ganze Nacht und auch den ganzen Tag regnet es in Strömen. Wunderbar für die Natur. Wir sitzen im trockenen, packen, waschen und putzen was das Zeug hält. Unsere Vorräte müssen vernichtet werden. Die Inventare der Medikamente, Kleider und restlichen Esswaren sind bis zum Abend erstellt. Duschen bei Nieselregen. Anschliessend Apero in der etwas feuchten Atmosphäre der Kuchenbude. Der Regen lässt am Abend nach. Auch der Wind schläft ein. Ruhe herrscht bei den Gastbooten im Hafen.

 

Das am Dienstag wieder trockene Wetter lässt einen Stadtrundgang zu. Bei der zentralen Bus-station lösen wir für nächsten Freitag die Tickets von Nävekvarn via Nyköping zum Flughafen Stockholm Arlanda. Beim Inder geniessen wir wiederholt ein Curry, das uns ganz schön ins Schwitzen bringt. Bei strahlender Sonne flanieren wir der Fussgängerzone und dem Fluss ent-lang zurück zum Hafen. Nach einem letzten Ice an der Sonne im Hafencafe kehren wir zurück zu Odin und schliessen unsere Räumungs- und Vakumierarbeiten ab.

 

Nävekvarn

Aufbruchstimmung im Hafen. Früh am Mittwoch Morgen laufen Andreas und Sabina mit Ihrem Trimaran mit Ziel Nävekvarn aus. Nach 10 Uhr heisst es auch bei Odin ‚Leinen los’. Wir ver-legen zur Fäkalienabpumpstation. Es verbleibt nur noch ein holändisches Segelschiff im Hafen von Nyköping. Die Fahrt durch die Tonnenstrasse mit 5 BF Wind auf die Nase verläuft ruhig. Erst nach der letzten Tonne spüren wir die Ostseewelle von einem Meter. Nach den schützen-den Schären bei Oxelösund haben wir diese Querab und müssen den Kurs deshalb auf Raum-schott zur Dünung ändern. Nach drei Stunden Fahrt beruhigt sich das Wasser. Wir laufen unter der schützenden Küste in Nävekvarn ein und liegen Längs im beruhigten Hafenwasser. Das war der letzte Törn ohne Segel unter Motor. Unser Zimmer in der Jugendherberge ist bezogen.


Odin ist für das Auswassern bereit. Die erste Nacht im Bett auf dem Festland.

 

Nach dem Auswassern des Trimaran steht der 23 Tonnen Anhänger mit Hydraulik am Donnerstag auch für Odin zur Verfügung. Bei der Sliprampe wird unser Schiff auf den Mon-stertrailer gehievt und mit dem Trax über die Strasse durch den Wald zur Halle gefahren. Zusammen mit Mathias, dem Mechaniker von Sweden Port Marina, werden alle not-wendigen Reparaturen fotografiert, bespro-chen und notiert. Dann steht der Tag zu un-serer freien Verfügung. Alle Vorbereit-ungen für das Winterlager sind getroffen. Wir kön-nen uns beruhigt auf den Heimweg machen.

 

Heimreise

Ein letztes Frühstück in der Jugendherberge. Ein letzter Blick aus dem Fenster zu Odin. Blauer Himmel. Die Sonne strahlt. Pünktlich um 09:00 Uhr fahren wir mit dem Bus nach Nyköping, wo wir den Express Bus direkt zum Flughafen Stockholm Arlanda be-steigen. Mit etwas Verspätung trifft unser Flug in Zürich ein. Nach 136 Tagen betreten wir wieder den Heimatboden.