Donnerstag, 12. bis Sonntag 22. Juni 2025
Mem - Söderköping - Norsholm - Berg - Borensee - Verkstad - Motala - Karlsborg
Der Götakanal ist ein Wasserweg durch den schwedischen Landesteil Götaland. Die Erlaubnis zum Bau des Kanals erhielt die Kanalgesellschaft unter Leitung von Baltzar von Platen 1810 und wurde 1832 eröffnet. Es war gedacht, dass Schiffe auf dem Weg vom Kattegat durch Schweden fahren konnten, anstelle der Fahrt durch den Öresund. So sparten die Schiffe den Sundzoll an Dänemark. im Kriegsfall war ihm eine strategische Bedeutung zugedacht.
Der Kanal hat eine Länge von 190,5 km, wovon die 87,3 km lange tatsächliche Kanalstrecke zwischen den fünf verbundenen Seen von 58.000 schwedischen Soldaten gegraben wurde. Zusammen mit dem Trollhättekanal und dem Götaälv bildet der Götakanal eine 390 km lange Wasserstraße quer durch Schweden, die einen Höhenunterschied von 91,5 m überwindet.
Der Kanal passiert 58 Schleusen, 50 Brücken, zwei Äquadukte und darf von Schiffen mit bis zu 30 m Länge, 7 m Breite, 22 m Höhe über dem Wasser und 2,82 m Tiefgang befahren werden. In seinen Verlauf sind der Asplången-, Roxen-, Boren- Vättern-, Viken sowie der Vänernsee eingebunden.
Anleitung aufwärts schleusen
Boote, die ihre Bootswinde bei der Schleusung einsetzen, müssen vor den von Hand gehaltenen Booten liegen. Kurze Achterleine sowohl an Land als auch am Boot befestigen. Das Boot soll achtern genau unter dem Ring liegen, an dem die Achterleine befestigt ist.
Die Vorleine soll ein bis zwei Ringe vor dem Bug des Bootes angebracht werden. Alle Leinen sind während der ganzen Schleusung gespannt zu halten.
Anleitung für abwärts schleusen
Halten Sie sich stets vor der gelben Linie, sodass das Boot beim Ablassen des Wassers nicht auf der Schleusenschwelle aufsitzt.
Vor- und Achterleine durch geeigneten Ring auf der Schleusenkante ziehen, jedoch ohne sie an der Schleusenmauer oder Boot festzubinden! Laufend Leine nachgeben.
Bei Doppelschleusen oder Schleusentreppen sollte eine Person an Land bleiben, um die Leinen zu versetzen. Vor dem Schleusen in der letzten Schleusenkammer sollten jedoch alle Personen an Bord gehen.
Blau, blau, blau…
Heute, Donnerstag beginnt die Saison im Götakanal. Nach dem Frühstück und Duschen motoren wir bei blauem Himmel mit 25 Knoten Gegenwind den Sund hinauf nach Mem. Der Steg ist mit einigen Schiffen belegt. Wir warten eine Stunde bis wir anlegen und uns im Kanalbüro anmelden können. Weil das Kanalschiff ‚Athene‘ durch die Schleuse runter und wieder hoch muss warten wir zweimal eine Stunde bis das Passagierschiff wieder hochgeschleust wird.
Die erste Schleusung
Nach dem 5. Öffnen der Schleuse werden wir aufgefordert einzulaufen. Vreni und Muck steigen beim Steg von Bord und legen die Bug und Heckleine auf der Schleusenmauer. Die Bugleine geht über einen grossen Block zur Schleusenmauer unter einen Ring. Die Heckleine wird senkrecht auf der Mauer unter einem Ring befestigt. Gespannt warten wir auf das Einschiessen des Wassers, welches uns um 2.50 m in die Höhe hebt. Stimmen unsere Leinen? Beide liegen bei Schleuse Nr. 1 falsch. die 2. Schleusung ist noch nicht ganz perfekt. Die Leinen gehen über die Reling statt unten durch. Nach der dritten Schleuse klappt alles bestens.
Ein Kleinod in Östergötland
Söderköping ist eine Stadt in der historischen Provinz Östergötland und liegt etwa 15 Kilometer südöstlich von Norrköping am Götakanal. Söderköping gehört zu den am besten bewahrten mittelalterlichen Städten Schwedens. Abgesehen von den mittelalterlichen Gebäuden wie der St.-Laurentius-Kirche oder dem Haus Johans III. dominieren Holzhäuser aus dem 18. und 19. Jahrhundert das Bild der Innenstadt.
Die Hasen queren den Kanal
In Söderköping legen wir uns zwischen sehr kurze Schwengel. Das Heck von Odin ragt weit in den Kanal hinaus. Ohne Seitenwind ist das aber kein Problem. Neben dem Hafen stehen auf beiden Seiten Hasen aus Bronze bereit um ins Wasser zu springen und den Kanal zu überqueren.
Beim nahen Chinesen lassen wir uns verwöhnen und kehren zum Schlummi auf Odin zurück.
Die Glacebombe
Nach dem Einkaufen bei Hemköp am Freitag morgen, schlendern wir zum ‚Glassrestaurang‘. In ganz Schweden ist dieser Platz bekannt. Die grössten und besten Glacecoupe werden hier angeboten. Eine lange Kolonne von Gästen steht vor dem Eingang. Die Speisekarten mit mehr als 50 verschiedenen Glacebomben können in der Warteschlange studiert werden. Als Vollnahrung und Ersatz für das Mittagessen schlemmen wir das Eis geniesserisch.
Der Götakanal verläuft am Nordrand der Stadt am Fuße des Ramunderberges. Kommt man zurück zum Hafen liegen die Schiffe hoch über den Strassen. Am Abend werden wir von den beiden Köchinnen an Bord verwöhnt mit Spagetti Gorgonzola und Tomatensauce. Dazu ein passender Sangiovese aus der Toscana.
Geistersteuerung bei Brücken
Wie von Geisterhand öffnet sich die 1. Brücke am Samstag morgen. Der Kanal wird über Videokameras gesteuert. Beim rotweissen Blinken weiss man, dass die Öffnung vorbereitet wird. Nach dem Klingeln werden die Barrieren für die Autos geschlossen. Die Brücke wird über Rollen auf das Land gezogen oder weggedreht. Das grüne Licht gilt als Signal für freie Fahrt.
Schleusenstress
Wir haben heute unter den ersten in Söderköping abgelegt und werden deshalb auch als erste geschleust. Wir kommen in der Kammer an den Platz vorne rechts. Hinter uns ein kleines Motorboot und ein kleiner Segler. Das Tor schliesst sich. Das Wasser schiesst ein. Die Schiffe werden auf die höhere Eben geschleust. Nach acht erfolgreichen Schleusungen liegen wir gut im Zeitplan.
Die 14. Schleuse nach dem See Asplängen lässt sich leider nicht öffnen, weil die Hydraulik des Torantriebes defekt ist. ‚a few hours‘ meint der Schleusenwart. Tatsächlich sind wir für mehr als sechs Stunden blockiert. Wenn Mäse bei der Reparatur nicht tatkräftig mitgeholfen hätte wären noch einige Stunden dazu gekommen. Einige erfrischen sich mit einem Bad. Es ist 28º und blauer Himmel mit stechender Sonne. Die Wassertemperatur um 20º.
Norsholm mit Verspätung
Endlich nach 18:00 Uhr werden wir auf die höhere Ebene angehoben. Nach Feierabend werden trotzdem die restlichen Schleusen und Brücken für uns geöffnet, damit wir bis zum Hafen von Norsholm weiter kommen. Beim Warten waren die Smutjes nicht untätig und haben uns eine feine Tortillia mit griechischem Salat vorbereitet. Lecker.
Wir bleiben wieder hängen
Am Sonntag morgen, kurz nach 09:00 legen wir ab um die Brücken-Schleusenkombination von Norsholm zu befahren. Es wird nur zweimal geöffnet. Danach erscheint auf der Infotafel: ‚welcome to Norsholm, next opening after 13:00‘. Wir legen an der Quaimauer an und erledigen bis zum Mittag kleine Einkäufe. Tatsächlich nach 13:00 Uhr landet die Wilhelm Tham im Hafen. Die Brücke, Schleuse und Eisenbahnbrücke bleiben offen. Wir könne direkt auf den Roxensee passieren.
Treppensteigen mit Odin
Nach 16:00 Uhr erreichen wir die siebenfache Schleusentreppe von Berg. Zusammen mit einem schwedischen Segelschiff beginnt das Treppensteigen. Die Sonne scheint erbarmungslos.
Wir schwitzen beim Leinen ziehen. Der Rhythmus bleibt immer der gleiche. Vreni und Muck steigen mit den Leinen hoch und legen das Auge unter den Eisenring. Mässe und der Skipper holen die Leinen dicht. Nach dem schliessen des Tors schiesst das Wasser in die Schleuse. Die Schiffe tanzen auf den Wildwasserwellen. Nach dem Hub wird das obere Tor geöffnet. Das ganze Manöver wird sieben mal wiederholt. Nach zwei Stunden haben wir die oberste Schleuse geschafft und legen uns im Hafen von Berg rückwärts zwischen Schwengel.
Delux Verpflegung
Als Belohnung für die Arbeit verwöhnen uns die Smutjes mit einem feinen Pfeffersteak. Dazu Reis und Rüäbli und ein weiterer Rotweinsack von Italien. Nach dem Spielen im Steuerhaus fallen wir am frühen Abend müde in die Heia.
Frühaufsteher sind ganz vorne
Leise rieselt der Regen auf unser Teakdach. Frische Brötchen werden uns auf Odin geliefert. Nach einem Blitzfrühstück verlegen wir am Montag morgen zur ersten Schleuse. Pünktlich um neun Uhr öffnet sich die Pforte. Wir laufen als erstes Schiff in die Doppelschleuse ein. Zusammen mit dem schwedischen Segler hebt uns das einschiessende Wasser auf die nächste Ebene der zweiten Schleuse. Nach kurzer Fahrt von 100 Meter folgt die zweite Doppelschleuse. Viermal wiederholt sich dieser Vorgang. Dann haben wir freie Fahrt.
Über sieben Brücken…
Zwei Äquadukte und sieben Brücken müssen wir passieren. Die Öffnung wird über Video gesteuert. Das Signal steht auf rot. Kurz vor dem erreichen der Durchfahrt wechselt das blinkende Signal auf rot und weiss. Mit diesem Licht wird angezeigt, dass die Öffnung der Brück vorbereitet wird. Mit Glockenschlag wird das schliessen des Schlagbaums angekündigt. Nach lautem Klingeln wird die Brücke auf Rollen eingezogen und das Lichtsignal auf grün gestellt. Die Fahrt geht weiter. Wir gleiten durch grüne Landschaften. Dem Kanal entlang steht eine Baumallee. Zwischen den Bäumen erkennt man den tiefer liegenden See des Motala Ström.
Die letzte Schleuse vor Borensberg wird von Hand betrieben. Die Mannschaft darf beim Öffnen und Schliessen den langen Hebel bedienen und im Kreis gehend die Mechanik der Zahnräder und Stangen drehen.
Die erste Wäsche ist fällig
Die Sonne wärmt wieder. Im Kafi beim Hafen vertilgen wir ein gewärmtes Sandwich resp. Smörebröd. Die Waschmaschine wird frei. Gleich drei Maschinen und Trockner werden gefüllt und anschliessend die saubere Wäsche verstaut.
Und wieder kommt die Wilhelm Tham
Spät am Abend steht das Götakanalschiff ‚Wilhelm Tham‘ in der Schleuse. Im Zeitlupentempo schleicht sie den Schleusenwänden entlang. Das Schiff ist mit 6.70 m Breite nur 30 cm schmaler als die Kammer. Statt Fender baumeln lange Weichholzstangen am Rumpf, welche manchmal abgerissen und schwimmend im Kanal liegen.
Beim Passieren der Zugbrücke zwängt sich das hohe Schiff durch das Nadelöhr und bleibt beinahe stecken. Es legt vor uns an und steht über Nacht im Hafen.
Der Borensee mit Schaumkronen
Am Dienstag früh verlassen wir den Kanal und tuckern quer über den Borensee. Eine kleine Welle steht. Schaumkronen bilden sich auf dem Wellenkamm. Odin pflügt sich den Weg mit 5 Knoten gegen den Wind. Das Wasser spritzt bis zur Frontscheibe.
Schleusentreppe Borenshult
Am Fuss der letzten Schleusentreppe müssen wir warten. Die nächste Schleusung aufwärts soll um 11:30 Uhr erfolgen. Bis dahin wird fleissig abwärts geschleust. Pünktlich öffnet sich das Schleusentor. Der Rhythmus folgt wie bei der Schleusung in Berg. Vorwärts, Tor zu, Aufwärts, Tor auf, Vorwärts, Tor zu… Nach 90 Minuten und fünf Schleusen öffnet sich die Brücke und gibt den Weg frei für die Weiterfahrt.

Industrie Verkstad
Nach kurzer Fahrt erreichen wir Motala Verkstad. 1822 gründete der Graf und Admiral Baltzar von Platen die mechanische Werkstatt in Motala. Hier wurden die ersten Schleusen gebaut und der Kanal gegraben.
Das Museum ist verwahrlost und geschlossen. Auch die alte Dampflok von 1909 hat schon bessere Zeiten gesehen. Enttäuscht wechseln wir auf die andere Seite des Kanals zwischen Schwengel. So sind wir näher an der ausgezeichneten Infrastruktur des kleinen Hafens.
Nur noch Brücken
Am Mittwoch haben wir die höchste Stelle des Götakanals erreicht. Bei der ersten und zweiten Brücke müssen wir einige Minuten warten. Die Einfahrt zur 3. und 4. versetzt uns in ungläubiges Staunen. Um 10:30 Uhr informieren uns die rollenden Buchstaben, dass die nächste Öffnung erst um 17:10 Uhr sein wird. Zurück zum Steg und anlegen. Während wir warten ändert sich plötzlich die Uhrzeit. ‚next opening at 11:55‘. Genau jetzt? Tatsächlich ist die Eisenbahn- und Strassenbrücke weit geöffnet. Nach der Einfahrt in die älteste Schleuse (1818) mit 10 cm Fallhöhe öffnet sich auch die letzte Brücke vor dem Hafen von Motala.
Motorenmuseum
Das Museum in Motala hat einige Raritäten ausgestellt. In einer Werkstatt der goldenen Zwanziger werkelt eine Puppe mit Geräuschen hinterlegt. Auch der Velomechaniker ist mit seiner Frau am Schrauben. In Mitten von unzähligen Radios und Fernsehern der letzten siebzig Jahre ist ein Radiomech am Löten. In der Telefonzentrale stöpselt die Telefonistin in alten Verbindungskästen. Daneben stehen fahrbare Untersätze der letzten 100 Jahre. Die Sammlung der Veteranen und Oldies ist umfangreich. Für Geschwindigkeitsrekorde wurde auf vier Rädern ein Düsenjäger Triebwerk montiert. Der Pilot sitzt ganz vorne in einem Capote. Der Fahrer muss lebensmüde gewesen sein.
Bei den gepflegten Motorrädern fällt eine technische Rarität auf. Unzählige Hilfsantriebe für Fahrräder mit den unterschiedlichsten Konzepten sind ausgestellt. Während die Männer staunend im Museum wandern sind die Frauen auf einem Einkaufsbummel in dr Stadt.
Blue Moon
Wir treffen Claudia und Philippe mit ihrem holländischen Zweimaster ‚Blue Moon’ im Hafen. Gemeinsam mit Mäse und Muck geniessen wir auf Odin einen feinen Weisswein mit einem ‚chalten Plättli‘. Am Abend spazieren alle zum nahen Inder und lassen uns als einzige Gäste verwöhnen. Das Angebot ist riesig und die Qualität ausgezeichnet.
In der Nacht bläst ein starker Westwind. Die Ringe für das Befestigen von Odin sind rar. Wir legen deshalb für die Nacht eine kürzere Spring und markieren die Stolperfalle mit einem farbigen Fender.
Die Gäste fahren nach Kopenhagen
Muck und Mässe verlassen uns heute Donnerstag morgen und fahren via Kopenhagen und Berlin nach Hause. Wir begleiten sie bis zum Bahnhof und verabschieden uns. Es waren zwei schöne Wochen mit den Beiden. Auf dem Rückweg ergänzen wir im Coop unsere Vorräte für die nächsten Tage und schleppen unseren schwer beladenen Sackrolli zu Odin zurück.
Erster Waschtag
Dann beginnt das grosse Säubern. Das Bettzeug der beiden Kabinen wird gewaschen und getrocknet. Die Schlafsäcke über die Bäume in die Sonne gehängt. Die Maschinen arbeiten fünf Stunden für uns. Unterbrochen wird die Arbeit mit einem Mittagslunch beim Chinesen. Ein vielfältiges Buffet erwartet uns. Das ‚all you can eat‘ kostet nur 12 CHF pro Person.
Zweiter Waschtag
Früh am Freitag morgen wird die Kuchenbude demontiert. Auf dem äussersten Steg legen wir den Zeltstoff aus um mit geeigneten Mitteln die Spackflecken zu entfernen. Der Boden ist mit Moos bedeckt, welcher sich mit dem Spülwasser orange verfärbt. Die Blache hat danach leuchtend orange Flecken. Mit dem Wasserschlauch versuchen wir diese wegzuspülen. War die ganze Arbeit umsonst? Wir hängen die Kuchenbude wieder auf Odin und lassen sie vorerst trocknen um später den Schaden zu begutachten. Trotzdem geniessen wir die feinen Spargeln mit Lachs.
Überarbeitung der Badeleiter
Am Nachmittag wir Odin im Innern gründlich gereinigt. Die im letzten Jahr angefertigte Badeleiterverlängerung muss mit stärkeren Leinen befestigt werden, damit die zusätzliche Stufe nicht abreisst. Mit Dyneema Leinen werden Spleisse angefertigt und unsichtbar in die Rohrverlängerung eingebaut.
Am Abend bleibt Zeit für einen kleinen Spaziergang. Wir suchen den Maibaum. Finden jedoch keinen Festplatz. Zurück auf Odin stellen wir fest, dass die Stadt leer ist und nur in den Beizen gefestet wird.
Mittsommerabend
Seit 1952 wird das Mittsommerfest in ganz Schweden an dem Samstag gefeiert, der dem 24. Juni am nächsten liegt. Der 24. Juni spielt deshalb eine wichtige Rolle, weil er als der „richtige“ Mittsommertag („Johannistag“) gilt.
Das Fest beginnt traditionell schon am Freitag, dem Mittsommerabend. Es kann sich bisweilen über die gesamte helle Sommernacht erstrecken.
Im Volksglauben galt die Mittsommernacht als eine magische Nacht, die im Zeichen der Liebe stand. So sollen die Mädchen in der Mittsommernacht auf dem Nachhauseweg sieben oder neun Sorten Blumen pflücken und unter ihr Kopfkissen legen. Nach altem Aberglauben zeigt sich ihnen dann im Traum ihr Zukünftiger.
Der Mittsommerabend beginnt damit, dass Blumen gepflückt und Kränze als Kopfschmuck gebunden werden. Der Maibaum wird an einem öffentlichen Platz errichtet. Um ihn herum werden traditionelle Spiele und Tänze aufgeführt.
In Schweden trifft man gelegentlich auch auf den Volksglauben, dass man den Mittsommerkranz bis Weihnachten aufheben soll. Dann legt man ihn in die Badewanne, wenn man ein heißes Bad nimmt. So soll man für den Rest des Winters gesund und stark bleiben.
Dritter Waschtag
In der Nacht auf Samstag frischt es auf. Die Solarpanels fliegen durch die Luft. Es pfeift in den Masten. Früh am Samstag morgen bekommt Odin einen Waschgang. Mit dem Wasser Seewasserpumpe wird die Kuchenbude nochmals gereinigt. Das Teakdeck, die Aufbauten und die Fenster werden gewaschen. Sogar die Persenning des Steuers auf dem Achterdeck muss durch die Waschmaschine. Die Reling und Beschläge poliert und die Fender gereinigt.
Nach dem Trocknen werden alle Stoffe imprägniert um sicher den nächsten Regen zu überstehen. Odin erstrahlt danach in neuem Glanz.
Überquerung des Vätternsee
Präzise wie vorhergesagt. Am Sonntag weht ein leichter Ostwind. Kurz nach der Hafenausfahrt setzen wir die Genua ausgebaumt und das Gross mit Bullenstander. Mit 2 Knoten schleichen wir durchs Wasser. Bei dieser Geschwindigkeit wären wir um 20:00 Uhr am Ziel in Karlsborg. Wir rollen die Segel ein und fahren mit dem Jockel knapp Knoten. Eine Sund später frischt es etwas auf. Mit zwei bis drei Beaufort auf Halbwind setzen wir die Genua. Immerhin 3 Knoten Fahrt ist das Resultat. Kurz vor 14.00 Uhr erreichen wir die Brücke zur Hafeneinfahrt in Karlskrona. Der Steg ist auf der ganzen Länge besetzt von Segel- und Motorbooten. Genau im richtigen Moment überlässt uns ein Motorboot seinen Platz. Wir liegen gut vertäut längs am Steg.
Besuch bei Susanne und Pit
Am späten Nachmittag holt uns Pit im Hafen ab. Wir sind bei Vrenis Schulfreundin Susanne zum Nachtessen eingeladen. In Ihrem 120 m2 grossen eingeschossigen Neubau werden wir fürstlich bewirtet. Das Haus wurde mit Holzfaserplatten gedämmt. Die Fassadenkonstruktion mit Schalung und Deckleiste ist mit ‚Falu Rödfärg‘ gestrichen, welches ab dem 16. Jahrhundert als Produkt der Kupfermine in Falun gewonnen wird. Ohne Unterkellerung ist das Haus auf ein 800 m2 grosses Grundstück am Waldrand gebaut. Spät am Abend kehren wir zu Odin zurück. Es rieselt leise der Regen auf die Kuchenbude.
Christina Sommerhalder (Dienstag, 08 Juli 2025 20:51)
Liebes Vreni, Lieber Peter
super der neuste Blogg. Der Götakanal ist vor allem für kleinere Schiffe ein Abendteuer, ihr meistert das toll. Unglaublich die Innovation und der Zukunftsglaube der Kanal-Erbauer.
Nun zu dir Vreni: Happy Birthday and all the best. I wish you merry good Trips on your "Odin".
Hoffentlich konntest du deinen Geburtstag richtig feiern.
Liebe Grüsse
Christina
Brigitte und Edgar (Dienstag, 08 Juli 2025 13:16)
Hallo zusammen
Danke für euren Bericht. Wir haben vor zwei Jahren zwei Monate in dieser schönen Gegend verbracht. Zum Geburtstag liebes Vreni wünschen wir dir alles Gute.
Ursula und Markus (Mittwoch, 25 Juni 2025 11:20)
Liebe Vreni, lieber Peter
Wir danken euch für den eindrücklichen Bericht und den schönen Bilder.
Wir wünschen euch weiterhin gute Fahrten.
Herzlichst
Ursula und Markus
Claudio & Karin (Mittwoch, 25 Juni 2025 08:49)
Liebe Vreni und Peter
Vielen Dank für die tollen Kommentare und schönen Bilder. Teilweise planen wir auch durch die Gegend des Götakanals mit dem PW zu fahren und wir freuen uns sehr, euch in Göteborg zu treffen und uns euch anzuschliessen.
Herzliche Seemannsgrüsse
C & K
Stephan (Dienstag, 24 Juni 2025 20:53)
Liebe Vreni und Peter
Ein toller Schleusen-Bericht, Danke!!
Ich finde es gut, dass Ihr den tollen Segelwind für den August aufspart.
Liebe Grüsse aus Uster und weiter eine schöne Fahrt
Stephan
Anders (Dienstag, 24 Juni 2025 15:13)
Tolle Berichte! wie immer! Söderköping kenne ich gut, da meine Eltern dort gewohnt haben. Mari-Anne war ja auch Schleusswärterin. Weiterhin gute Reise! Ich fange demnächst meine Turn von Kalix bis Fyn an (900 NM), mit Stop auch in Mörbylånga,,, Liebe Seglergrüsse, Anders
Marlies (Montag, 23 Juni 2025 23:01)
Liebe Vreni und Peter
Schön, eure Bilder. Eindrücklich, wild, überraschend und spannend sind die Wege der Odin. Da ist Muskelkraft gefragt.
Wir wünschen euch eine schöne Zeit auf und neben dem Wasser.
Herzliche Grüsse Marlies und Jürg