Mittwoch 9. Juli bis 27. Juli 2025
Göteborg - Björkö - Skärhamn - Harmanö - Lysekil - Keö - Hamburgsund - Rörbäck Kile - Uddevalla
Mit dem Elektroroller quer durch die Stadt
Am Mittwoch schnappen wir uns zwei Voi-Roller und flitzen über die Velowege in die Innenstadt. Beim Gustavtorget weichen wir der Grossbaustelle aus und fahren dem Kanal entlang zur Saluhalle. Der Weg ist eng und stark befahren von Trams und Bussen. Mit schrillen Glocken verlangen diese Platz für die Durchfahrt.
In der Fischkirche
Wir besichtigen die Feskekörka (Fischkirche) welche1874 eingeweiht wurde. Mit den charakteristischen Spitzbogen-Fenstern und einer Struktur ohne Trennwände oder Säulen war die Markthalle ein für die damalige Zeit hochmodernes Gebäude. In der Halle war zunächst die Göteborger Fischauktion untergebracht. Sie zog 1910 in den Hafen um.
Heute kommen die Göteborger in die Fischmarkthalle, um Fisch und Meeresfrüchte zu kaufen, oder in einem der etwas engen, aber gemütlichen Restaurants zu essen. Wir setzen uns direkt am Kanal zum Apero in den Schatten.
Das alte Quartier Haga
Zu Fuss wandern wir an der Hagakirche vorbei in die Altstadt. Haga ist ein Stadtviertel welches für seine pittoresken Holzhäuser und Cafés im Stil des 19. Jahrhunderts bekannt ist. Ursprünglich ein Vorort für die Arbeiterklasse mit schlechtem Ruf, entwickelte sich Haga nach und nach zu einem populären Ort für Touristen und Einheimische. Heute leben in Haga etwa 4000 Menschen, hundert Jahre zuvor waren es noch 15000.
Das Viertel wurde Mitte des 17. Jahrhunderts auf Geheiß von Königin Christina errichtet. Haga wurde damit Göteborgs erster Vorort. Ursprünglich wurde verfügt, dass das Gebiet zerstört werden kann, für den Fall, dass das Land von der Krone gebraucht würde oder im Falle einer Stadtbelagerung, da sich der Bezirk außerhalb der Stadtmauern befand. In den 1690ern wurde diese Anordnung angewandt und 34 Häuser wurden abgerissen, um einen geschützten Gang, eine Kaponniere, von der Stadtmauer bis zur Festung Skansen Kronan zu errichten.
Energiekraftwerk und Tower
Der Göta Älv entlang spazieren wir zurück zum Hafen. Die hohen Kamine des Energiekraftwerkes werden nur vom verdrehten Tower auf der andern Seite des Flusses übertroffen. Hinter den farbigen Häusern und den grossen Hafenkranen ist es trotzdem eine malerische Gegend.
Putz- und Bürotag
Odin wird heute Donnerstag Innen gründlich gereinigt. Nach einem feinen Fischessen an Bord wird die Kuchenbude zum dritten mal Imprägniert. Wir flüchten vor dem Gestank in die Bugkabine und legen uns für eine Siesta in die Koje. Bei blauem Himmel und einem kühlen Wind putzen wir danach die Akrylfenster mit Reinbenzin. Am Navplatz wird der 3. Blog im Internet abgefüllt. Danach durchforsten wir die neuen Hamnguiden und suchen geeignete Buchten und Häfen für die nächste Woche.
Der Lippenstift von Göteborg
Am Freitag kurz vor dem Mittag rollen wir mit zwei Vois zum Läppstift. Das markante rot-weiße Bürohochhaus zählt zu den Wahrzeichen Göteborgs. Es liegt am Gästehafen Lilla Bommen, beim Einkaufszentrum Nordstan und an der Oper. Auf dem Hochhaus gibt es in 86 m Höhe eine Aussichtskanzel. Von hier oben könnte man Göteborg in alle Richtungen überblicken. Leider ist die Plattform Utkiken (Ausguck) geschlossen.
Fress- und Kaufgassen
Mit den Vois fahren wir weiter zur Einkaufsmeile von Göteborg. Quer durch die stark belebte Fussgängerzone suchen wir uns ein Restaurant. Die Stadt ist bekannt für den besten Fisch in ganz Schweden. Wir lassen uns deshalb mit Ströming einem kleinen Fisch mit Haut und Haaren und Rökt Lax verwöhnen. In der Saluhalle ergänzen wir unseren Käsevorrat und spazieren auf dem Rückweg am Dom vorbei.
Die Domkyrka von Göteborg
Der Gustavi Dom liegt im Zentrum der Stadt. Es ist die dritte Kathedrale an gleicher Stelle. Die erste wurde 1633 zu Ehren von König Gustav Adolf eingeweiht, der ein Jahr zuvor in der Schlacht bei Lützen gefallen war. Die ersten beiden Kirchen fielen in den Jahren 1721 und 1802 Stadtbränden zum Opfer.
Nach dem letzten Brand wurde 1804 mit den Arbeiten am Dom begonnen und nach dem Bau des Turmes 1825 beendet. Der grosse runde Innenraum ist schlicht gestaltet. Einzig der Altar und die Kanzel sind etwas kitschig mit Gold verziert. Über dem Eingang hängt eine riesige Orgel.
Boarding time für Karin und Claudio
Zurück auf Odin melden sich unsere nächsten Gäste. Bis zur Ankunft von Karin und Claudio wird Odin geduscht und geputzt, dass er richtig strahlt im Sonnenlicht. Gemeinsam geniessen wir den frischen Käse mit feinem Brot und Rotwein. Der Abend ist lang und gemütlich.
Bunkern bei Hemköp
Am Samstag gegen Mittag kehren Karin und Claudio mit viel Gepäck zurück. Sie haben im Hotel ausgecheckt und den Mietwagen abgegeben. Nach der kleinen Verpflegung folgt das grosse Bunkern im Nordstan. Fünf schwere Säcke mit Proviant tragen wir zurück zu Odin.
Nordstan das grösste Einkaufszentrum Schwedens
Nordstan verfügt über rund 180 Geschäfte und 150 Büros. Die Gesamtfläche des Einkaufszentrums beträgt rund 320’000 m2. Die im Nordstan ansässigen Unternehmen beschäftigen rund 6’000 Mitarbeiter. Der Gesamtjahresumsatz betrug 2013 4,1 Milliarden SEK.
Nach Ladenschluss verändert sich der Charakter des Zentrums. Die Präsenz von Erwachsenen nimmt drastisch ab, und das Einkaufszentrum wird zu einem Treffpunkt für Jugendliche.
Während der Auswanderung nach Amerika von den 1860er bis in die 1920er Jahre war Nordstan ein belebter Stadtteil. Auswanderer passierten hier den Göteborger Hauptbahnhof und die Schiffe, die im Westen im Göteborger Hafen warteten. In den 1960er Jahren verfiel Östra Nordstaden zu einem Slum. Der Bau des Einkaufszentrums war damals Schwedens größtes Stadtsanierungsprojekt.
Käselager ergänzen und Abendessen beim Inder
Mit dem Trottinette fahren wir durch die Hamngatan zurück zur Saluhalle. Unser Käselager muss zum dritten mal ergänzt werden. Die gestrige Schlemmerei hat tiefe Spuren im Kühlschrank hinterlassen. Wir können nicht widerstehen und kaufen uns auch noch getrocknetes Elchfleisch und ein feines Filetstück. Am Abend sitzen wir wieder beim Inder und lassen uns mit feurigen Speisen verwöhnen.
Gemütlicher Sonntag
Einige Kleinigkeiten werden am Sonntag erledigt. Während Karin und Vreni einkaufen machen Claudio und der Skipper das Dingi fahrbereit. Der freie Platz auf Deck wird für das verstauen des Hartschalenkoffers der Gäste benötigt. Nach der Hafenrundfahrt von Karin und Claudio treffen wir uns an der Sonne im Plumbs zum Aperol Spritz. Danach wird die Infrastruktur des Hafens genutzt. Nach zwei Waschmaschine und Trockner sind die Kleiderschränke wieder gefüllt. Vor dem farbenfrohen Sonnenuntergang werden die Schwimmwesten angepasst und beim Briefing die Checkliste abgehackt.
Endlich geht es weiter
Am Montag morgen verlassen wir den Hafen von Lilla Bommen und gleiten unter Motor die Göta Älv hinunter nach Westen Der Strom schiebt uns mit 2 Knoten talwärts. Wir geniessen die Flussfahrt und beobachten die vielen sehenswerten Orte. Im grossen Gaslager liegen an der Quaimauer einige Tanker zum löschen bereit. Im Containerhafen wird gerade ein grosses Schiff entladen.
Frischer Wind mit Vollzeug
Die Windrichtung dreht nach Nordost. Ein günstiger Halbwind unter Vollzeug treibt uns durch das offene Wasser nach Norden. Bei den engen Passagen vor Björkö streichen wir die Segel passieren diverse leuchtend gelbe Fähren und erreichen nach 10 Meilen unser Ziel.
Regenschauer zieht vorbei
Kaum angelegt am reservierten Längsplatz schüttet es in Strömen. In der Bug- und Heckkabine werden einzelne Leckstellen festgestellt. Es tropft aufs Bett des Skippers.
Wir lassen uns deshalb nicht aus der Ruhe bringen und geniessen am Abend ein feines Nasigoreng mit einem kühlen Bier. Nebenbei sei bemerkt, dass wir Eisverkäufer mit dem kauf von Pistatien-, Mandeln-, Rum-, Caramel gesalzen und Kokoseis tüchtig unterstützen. Spät am Abend überrascht und wieder ein farbenfrohes Abendspektakel
Dieseltank auffüllen
Nach dem Studium der Wetterprognose beschliessen wir am Dienstag einen Tag länger mit Regenschauern in Björkö zu bleiben. Unser Platz an der Quaimauer ist für heute leider vergeben. Wir müssen deshalb zwischen die Schwengel verlegen und nutzen die Gelegenheit um unseren Dieseltank zu füllen. Bei der Gulftankstelle gibt es Kraftstoff ohne Biozusatz. Mit dem Tanken von Diesel ohne Biozusatz verhindern wir, dass unser Tank mit Dieselpest verseucht wird.
Schwül bei 27º
Bei den ersten Aufhellungen am Nachmittag besichtigen wir auf einem Rundgang den Fischerhafen mit den imposanten Schleppern. Es ist schwül und 27º im Schatten. Vor dem nächsten Gewitter kühlen sich Vreni und Claudio im Wasser des Sunds ab. Trocken kehren wir zurück zu Odin und warten bis 18:00 Uhr im trockenen. In der Nahen Hafenbeiz lassen wir uns trotz etwas hohen Preisen verwöhnen. Wir kühlen uns mit Glacé im Cup auf dem Rückweg ab.
Nebel im Hafen
Am Mittwoch morgen früh ist die Sicht getrübt. Nebel liegt im Hafen. Der leichte Wind vertreibt die tief liegenden Wolken. Die Sonne drückt durch die feuchte Luft. Es wird bis 09:00 Uhr klar. Der Weiterfahrt steht nichts im Weg. Das Wasser ist glatt. Kein Lüftchen kräuselt die Oberfläche.

1. Sightseeing Tour in den Schären
Ruhig befördert uns der Motor von Odin nach Norden. Weil keine Welle steht sehen wir einige Seehunde im Wasser. Wir bleiben stehen und können die auftauchenden Köpfe immer wieder beobachten. Durch die enge Schlucht des Albrechtsundskanal erreichen wir Marstrand. Der Rummelplatz in den Schären. Die verschiedenen Gästehamn sind ausgebucht.
Segelversuch gescheitert
Nach der Ausfahrt durch den Sund setzen wir das Vollzeug. Wir sind zuversichtlich und hoffen dass uns die 4 Knoten Halbwind weiter bringen. Immerhin mit 2 Knoten tümpeln wir durch das spiegelglatte Wasser. Wir geben auf, nachdem der Wind auf 2 Knoten gefallen ist. Alle Segel wieder einrollen und weiter unter Motor nach Skärhamn. In weiser Voraussicht haben wir vor Tagen einen Platz reserviert. Der Hafen ist überfüllt. In fünfer Päckli liegen die Schiffe an der Quaimauer. Wir werden von der Hafenmeisterin mit dem Dingi abgeholt. Platz Nr. 9 mit Mooring ist für uns reserviert. Das Anlegemanöver mit den Mooringleinen klappt vorbildlich. Dann regnet es und regnet es…
2. Sightseeing Tour in den Schären
Am Donnerstag morgen müssen unsere Vorräte etwas aufgestockt werden. Wir werfen deshalb die Leinen erst spät los. Durch den Möllösund gleiten wir im spiegelglatten Wasser nach Norden. An bizarren Felsen vorbei passieren wir Äkerö, Galgebacken und Käringör. Der Fahrweg ist mit vielen Seezeichen und Leuchtfeuern bestückt.
Segeln bis zur Grasbucht
Kurz nach der Mittagsverpflegung mit Elchtrockenfleisch setzen wir den Besan und die Genua. Endlich ein wenig Wind. Immerhin 2-3 BF. Herrlich die Ruhe ohne Motor.
In der Bucht von Boparen lassen wir den Anker fallen. Beim rückwärts Eindamofen merken wir dass unser Eisen nicht hält. Nach dem einholen der Kette hievt der Anker eine grosse Menge Seegras hoch. Eigentlich ist diese Bucht in den Seekarten mit gutem Ankergrund CY aufgeführt. Im Seegras hält der Anker jedoch nicht.
Belegte Bucht wie im Mittelmeer
Wir fahren zur nächsten Bucht gleich um die Ecke. In Härmenö Ost liegen 25 Schiffe vor Anker. Auch die fünf blauen Bojen vom SXK sind belegt. Unser Anker beisst sich tief in den sandigen Grund. Wir liegen frei zum Schwoien auf einem guten Platz.
Nach einem echt schwedischen Abendmenü, Elchragout mit Kartoffelstock, geniessen wir die Abendsonne. Die Sommerhitze von 28º wird vom kühlen Abendwind vertrieben.
3. Sightseeing Tour in den Schären
Am Freitag fahren wir nur eine kurze Strecke. Wieder ohne Wind unter Motor geniessen wir die Sicht durch die Schären vor bei an dem schönen Dorf Gullholmen. Die Häuser leuchten rot und weiss zwischen dem blauen Wasser und blauen Himmel. Die Sonne brennt unerträglich.
Kurz vor Mittag taucht am Horizont der Kirchturm von Lysekil auf. Wir suchen einen Hafenplatz für Odin. Alles ist gerammelt voll. Mit Hilfe des Hafenmeisters verschiebt sich ein Motorboot näher zum nächsten. Es bleibt knapp Platz für ein seitliches Anlegen mit Odin. 50 cm vor dem Bug und 50 cm hinter dem Heck reichen.
Stadtrundfahrt mit dem Gummizug
Im ‚Terrass Niwa‘ werden wir vom Japaner verwöhnt. Sushi in verschiedenen Variationen werden aufgetischt. Wir müssen unser Essen mit Warten verdienen. Es wird alles ganz frisch von Hand produziert. Bei 28º sind wir gerne am Schattenplatz.
Eine Stunde rollen wir als Verdauungsfahrt mit dem Gummizug kreuz und quer durch Lysekil. Vom alten Hafen über die Kungsgatan (Einkaufsmeile) zum Gamla Stan (Altstadt) in weitem Bogen zurück zum Hafen. Ein grosses Motorboot legt sich längs an Odin. Der Hafen ist am Abend wieder rappel voll.
Die grosse Schärenwanderung
Kurz nach acht am Samstag machen sich Claudio und der Skipper auf den Weg zu den Schären. Ein grosses Naturschutzgebiet im Nordwesten von Lysekil. Es ist schon 24º. Die Sonne brennt auf die Steinlandschaft. Die Felsen sind vom Westwind Wetter blank geschliffen. Nach einer Stunde schwitzen stehen wir im einzigen Schatten beim Leuchtfeuer. Die Wanderung geht weiter nach Osten. Im nordöstlichen Teil der steinigen Landschaft wachsen Planzen und sogar Bäume in den feuchten Vertiefungen der Felsen. Der Schatten ist uns willkommen. Die Wasserflasche und der Apfel löschenden Durst beim nächsten Schattenplatz hinter einem grossen Steinbrocken.
Gamla Stan und Kungsgatan
Nach zwei Stunden Wanderung tauchen wir in die Altstadtschatten von Gamla Stan ein. Die weissen Holzhäuser strahlen im gleissenden Licht. Über die Kungsgatan gelangen wir zum Kungstorget, wo uns Vreni und Karin erwarten. Nach kleinen Einkäufen auf dem Rückweg zum Hafen bleiben wir beim Japaner hängen. Wir sitzen im gekühlten Restaurant und testen, ob es noch andere ausgezeichnete Menüs gibt. Nudeln mit Meeresfrüchten, Thunfisch Sushi und einige andere Köstlichkeiten werden verschlungen.
Zu heiss für eine Siesta
Zurück auf Odin legen wir uns für eine kleine Siesta in die Kojen. Es ist zu heiss. Bei 30º in der Kabine tropft der Schweiss. Der Hafen füllt sich wieder. Ein kleines Segelboot legt sich längs an Odin. Spät am Abend, nachdem die Sonne hinter den Schären verschwunden ist, wiederholen wir das Prozedere von gestern. Jeder holt sich feine Glasbullar in the Cup (Eiskugeln im Becher) und geniesst die Abkühlung.
Juhui, Baden mit 23º Wassertemperatur
Am Sonntag früh um neun legen wir ab und gleiten zwischen den Schären nach Malmön. Nördlich der Insel suchen wir einen Ankerplatz in der Bucht von Keö. Die blaue Boje des SXK ist frei. Stadt Ankern hängen wir uns an die Boje, welche mit 800 kg am Grund gesichert ist.
23º Wassertemperatur misst die Logge. Keine Quallen weit und breit. Wir stürzen uns in das kühlende Nass und schwimmen um Odin.
Baden, Baden, Baden…
Zum Zmittag zaubert Vreni ein feines Lammfilet mit Beilagen auf den Tisch. Nach der Siesta wieder ein Sprung ins Wasser. Nur wenige Boote finden den Weg in diese Bucht. Wasserskifahrer und Surfer wenden mit viel Welle bei der Einfahrt. Auch spät am Abend ist der Sprung ins Wasser eine Erholung im schwedischen Sommer. Hoch oben auf den Felsen beobachten uns zwei Ziegen welche von Felsvorsprung zu Felsvorsprung springen.
Baden und Segeln vom feinsten
Am Montag vor dem Frühstück ein Sprung ins Wasser ‚oni nüt‘. Die Leine ist schnell los von der Boje. Es ist kein Anker auf, mit waschen der Kette notwendig. Kurz nach der Ausfahrt aus der Bucht setzen wir die Segel. Bis zur Passage bei Kungshamn und Smögen werden wir mit 2-3 BF Raum geschoben.
Enger Sotokanalen und Schwingbrücke
Für das Befahren des Sotokanalen werden die Segel gestrichen. Es ist sehr eng und viele Motorboote passieren diesen Wasserweg. Die einzige Schwingbrücke öffnet alle paar Minuten um den Stau an Schiffen abzubauen.
Das Büchergestell wird ausgeräumt
Nach der Ausfahrt setzen wir das Vollzeug. Odin legt sich in den Wind und rauscht mit 6.9 Knoten durch das Wasser. Dann erwischt uns eine Böe. Odin neigt sich tief mit 30º. ‚Äs schäpperät’ im Salon. Büchergestell, Tisch und Navplatz sind danach leer geräumt. Wir reduzieren die Segelfläche mit Einrollen des Gross und gleiten ruhig mit 5-6 Knoten durch die Wellen.
Hamburgsund ist rappel voll
Bei der Einfahrt zum Hamburgsund streichen wir die Segel und tuckern auf der ‚Autobahn‘ zum gleichnamigen Ort. Wir haben uns für drei Tage einen Längsplatz reserviert, weil die Wetterprognose viel Regen anzeigt. Der Hafen ist rappel voll. Im vierer Päckli liegen die Boote am Steg.
Auch bei uns legt sich ein Monster mit 22 Tonnen längs an unsere Fender. Über eine Stunde dauert das chaotische Anlegemanöver des Nachbarn. Bei der drückenden Hitze von 30º erfrischen wir unseren Gaumen mit Bier oder Gin. Nach dem Verschlingen der feinen Tortillia bleibt das Quecksilber über 25º stehen. Eine tropische Nacht erwartet uns.
Duschen und WC am andern Ufer
Am Dienstag morgen fahren wir mit der Fähre zum andern Ufer. Die Servicestation mit WC und Duschen in Hamburgö liegt näher als diejenige in der Marina, welche 400 m entfernt ist. Mit der nächsten Fährenfahrt kehren wir zurück zu Odin.
Die Fähre von Hamburgsund
Die gelbe Drahtseilfähre zwischen Hamburgsund und Hamburgö verkehrt von 05:00 bis 23:00 Uhr non stop. Vor dem losfahren blinken gelbe Warnleuchten am Bug und Heck. Für das Überqueren des 200 Meter breiten Sunds wird die Fähre mit einem Stahlseil elektrisch gezogen. Alle Schiffe müssen stoppen und warten bis die Fähre sicher am andern Ufer steht und die Blinklichter erlöschen. Beim Bremsen peitscht die lange Leine das Wasser und würde unweigerlich kreuzende Schiffe zerstören.
Wir ändern unseren Fahrplan
Eigentlich wollten wir am nächsten Donnerstag weiter nach Norden in den Hafen von Strömstad fahren. Ein grosses Tief bringt starke Westwinde mit 5 - 7 BF, welche im Skagerrak für die nächsten zehn Tage Wellen zwischen 1.5 - 2.4 m bringen. Da wären wir im geschützten Hafen eingeweht. Wir ändern unsere Pläne und wenden uns in zwei Tagen nach Süden tief in die Fjorde von Uddevalla.
Bei 31º im Salon macht das Kochen mit Gas keinen Spass. Wir verlegen deshalb das Mittagessen in die nahe Fischbeiz. Am Schatten ist es bedeutend angenehmer.
Tropische Temperaturen in der Nacht
Das Thermometer sinkt in der Nacht auf Mittwoch nicht unter 25º. Die Schlafsäcke und Decken werden deshalb nicht benutzt. Immerhin versteckt sich die Sonne am Morgen hinter den Wolken. So bleibt es angenehm beim Spaziergang zur Kirche am andern Ufer.
Dem Sund entlang durch Dickicht
Über die steilen Felswände wandern wir durch Dickicht und Wald nach Norden. Die Ausblicke zum andern Ufer sind beindruckend. Die Gegend hat sich seit unserem letzten Besuch vor acht Jahren stark verändert. Viele der romantischen Fischerhäuschen mussten mondänen Villen weichen. Auch hinter der Uferstrasse wurden neue Holzhäuser gebaut.
Die Pflanzenwelt ist wild. Rosmarin, Efeu, Föhrenzapfen und Moos bedecken den Boden. Beim Duschen nach dem Waldgang suchen wir uns gegenseitig nach Zecken ab und fahren mit der Fähre wieder zurück zu Odin.
Drückende und schwüle Hitze
Die Temperaturanzeige steigt wieder auf 30º. Der Gang zur Hafenbeiz ist deshalb naheliegend. Nach dem Geniessen am Schatten wird gebunkert. Im nahen ICA ergänzen wir unsere Vorräte und fahren die Einkäufe mit dem Einkaufswagen zum nahen Odin. Die Nachmittags Hitze ist nach einem Schwumm im Hafenwasser und anschliessendem Duschen auf der Badeplattform wieder etwas erträglicher.
Das drohende Gewitter entlädt sich rund um den Hamburgsund. Bei uns bleibt alles trocken ohne abkühlende Regenschauer.
Wir segeln nach Süden
Am Donnerstag morgen um halb neun heisst es ‚Leinen los’. Nach dem Verlassen des Sundes setzen wir das Vollzeug. Wir tümpeln mit 1-2 BF Halbwind und machen 3-4 Knoten Fahrt über Grund. Nach zwei Stunden gleiten wir platt vor dem Wind ausserhalb der Schären nach Lysekil. Der Leuchtturm von Sjebåden weisst uns den Weg. Auf einem kleinen Felsen beobachtet uns ein Robe. Sie dreht sich dabei auf den Rücken.
Mär machet’s no mal…
Bedrohliche schwarze Wolken verfolgen uns Im Getevikssund. Dann erwischt uns eine Regenschauer. Positionslichter und Dampferlicht einschalten. Auch die Scheibenwischer haben zu tun. Wir fahren weit ins Innere der Landschaft, weg vom offenen Meer, weil draussen starke Winde und Wellen bis 2 m angesagt sind. In der Bucht von Rörbäck Kile beisst der Anker im seichten Wasser nicht. Zu viel Seegras verhindert das Eingraben des Eisens. Im tieferen Bereich hält der Anker beim dritten Versuch. Wir liegen ruhig. Die Wassertemperatur ist bei 24º. Ein Sprung ins Wasser bringt eine herrliche Abkühlung.
Sprung ins Wasser
Nach einer tropischen Nacht vor dem Frühstück ein Sprung ins kühle Wasser. Herrlich. Am Freitag gegen Neun lichten wir den Anker und fahren mit Motor im Zickzack durch den Koljö Fjord nach Norden. Einige schöne Ankerbuchten ziehen an uns vorbei.
Gemütliches Segeln nach Uddevalla
Nach der letzten Brücke setzen wir die Genua. Gemütlich queren wir Raumschott den Hafstensfjord. Nach zwei Stunden haben wir die grosse Hängebrücke von Sundsvik erreicht. Die Genua wird eingerollt. Wir queren den Byfjorden unter Motor und biegen in den Kanal von Uddevalla ein. Grosse, farbige Siloanlagen säumen den Weg. Ganz hinten vor der ersten Brücke liegt der Gästhamn. Einige Längsplätze sind frei. Aber nicht lange. Bis zum Abend füllt sich der Hafen. Weitere Segler möchten die nächsten Tage im geschützten Kanal abwettern.
Das Buchen des Liegeplatzes ist sehr umständlich. Nur in der schwedischen Version kann man den Obolus von 250 SEK pro Tag abliefern. Englisch oder auch Deutsch verschliessen sich die Funktionen.
Ausflug nach Gustafsberg
Mit dem Dampfschiff ‚Sunningen‘ fahren wir am Samstag zur Mittagszeit nach Gustafsberg. Wir sitzen ganz vorne im Bug. Es bläst mit 4-5 BF im Byforden. Eine Welle von 60 cm spritzt am Bug. Das Anlegemanöver des kleinen Dampfers wird von einer jungen Matrosin mit Eindampfen in die Bugspring vorbereitet. Das Holz am Steg knirscht. In der Kontitori Snäckan setzen wir uns für einen Toast Skagen mit viel Shrimps und Mayonnaise.
Der Badeort Gustafsberg
Die Siedlung Gustafsberg als Badeort stammt aus dem Ende des 18. Jahrhunderts, war aber schon früher als Sauerbrunnen mit zwei Mineralquellen bekannt und kann somit als Schwedens erster Badeort gelten. Das Heilbad wurde 1804 populär, als Gustav IV. Adolf seinen kränklichen vierjährigen Kronprinzen zur Behandlung nach Gustafsberg schickte. 1814 ließ die Leitung des Waisenhauses zwei heiße Badehäuser errichten. Beide existieren noch heute und wurden zu Herbergen umgebaut.
Das Naturschutzgebiet liegt rund um den Badeort. Es steht seit 1980 unter Schutz und ist 278 Hektar groß.
Die SAR in Aktion
or der Weiterfahrt mit dem Dampfschiff wird auf dem Fjord eine Rettungsübung abgehalten. Ein grosser Helikopter von ‚Search And Rescue‘ bleibt über einem Life raft stehen. Nachdem der Hubschrauber mit einer Leine im Wasser geerdet ist wird ein Taucher abgeseilt. Der Schiffsbrüchige wird mit der Seilwinde aus der Rettungsinsel hoch gehievt. Die Übung wird auch von einem SAR Boot begleitet, welches anschliessend das Life raft wieder einsammelt.
Nach der Rundfahrt bis zur Hängebrücke kehren wir in den Hafen von Uddevalla zurück. Mit Spagetti Bolognese und Spielen beschliessen wir den Abend.
Unsere Gäste ziehen Heimwärts
Karin und Claudio packen am Samstag Ihre Koffer. Mit dem Taxi werden Sie zum Bahnhof abgeholt, wo der Zug nach Göteborg fährt. Morgen fliegen Sie mit der Suisse zurück nach Hause.
Büro-, Putz- und Flicktag
Allein auf dem Schiff haben wir den ganzen Tag zum werkeln. Die Druckwasserpumpe röchelt vor sich hin. Mit reinigen des Filters und zerlegen der Pumpe suchen wir die Ursache. Nach dem erneuten Montieren in den Tiefen der Bilge springt sie sofort an, überlegt sich aber lange bis sie wieder verstummt.
Mit viel Wasser und Reinigungsmittel spülen wir die Bilge. Das Abpumpen mit der Deckwaschpumpe gelingt nicht. Der Filter ist verstopft, ein Zerlegen der Pumpe ist auch hier angesagt. Mit der starken Handpumpe wird das Putzwasser via Putzkessel über Bord gehievt. Der Lack in der Bilge glänzt wie neu.
1. Waschtag
Berge von Bettzeug, Kissen und Kleidung sind bereit für die Waschmaschine und den Trockner. Die Maschine versagt ihren Dienst. Kein Klick beim Schliessen der Türe ist zu hören. Nach durchlesen der Bedienungsanleitung stellen wir fest, dass die Türe der Maschine ‚hart zugeknallt‘ werden muss. Das erwartete Klick folgt. Die Maschine läuft und ist nach 40 Minuten schon fertig. Der Trockner hat etwas länger und zeigt nahezu 2 Stunden an. Drei Maschinen werden gefüllt bis alles sauber ist.
Apero auf dem Achterdeck
Angenehme Temperaturen zwischen 20º und 25º. Blauer Himmel. Was will man mehr? Mit einer Flasche Rosé setzen wir uns auf das Achterdeck. Die drei Ausflugsschiffe kehren gegen Abend von Ihren Rundfahrten zurück. Es wird ruhig im Hafen. Nur Steine werfende Kids unterbrechen die Ruhe.

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Marlies (Dienstag, 29 Juli 2025 22:46)
Liebes Vreni und Lieber Peter
Wunderbare Fotos, wie von einem Kalender.
Interessanter Bericht, ich wähnte mich beinahe in den Ferien.
Weiterhin alles Gute und schöne Begegnungen.
Liebe Grüsse Marlies
Bader Baumann Eva (Mittwoch, 30 Juli 2025 09:39)
guten morgen meine lieben
ja das wetter macht auch hier in norwegen was es will. wir kommen langsam rtg. oslo - zur schwed. grenze und hoffen, dass der ferienansturm endet. danke für‘s mitteilen eurer fahrt und wo ist diesmal winterlager?
hoffe wir sehen uns bald